Rheinland-Pfalz Land will kleine Kliniken zukunftsfest machen

Klein und defizitär: Wie auch solche Krankenhäuser in Zukunft gehalten werden könne, will das Land an zwei Modellen prüfen.
Klein und defizitär: Wie auch solche Krankenhäuser in Zukunft gehalten werden könne, will das Land an zwei Modellen prüfen.

MAINZ. Kleine und deshalb defizitäre Krankenhäuser sollen in Rheinland-Pfalz auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsversorgung auf dem Land spielen. Wie das gehen könnte, soll in Saarburg und in Kirn erprobt werden.

Dies kündigte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) an. Lösungen für die Zukunft sollen demnach im Projekt „ZUG Zukunft Gesundheitsnetzwerke“ gesucht werden. Neben dem Ministerium sind dabei die Krankenhausgesellschaft und die gesetzlichen Krankenkassen im Boot. Inzwischen sind die Krankenhäuser in Saarburg und Kirn als Modellstandorte ausgesucht worden. Was dort im Einzelnen erprobt wird, soll bis Februar feststehen.

Wirtschaftlich immer schwieriger

Die Grundgedanken des Projekts: Das Gesundheitswesen ist im grundlegenden Wandel. Die Behandlungsmöglichkeiten werden vielfältiger und besser. Dabei fällt es kleinen Krankenhäusern mit niedrigen Fallzahlen immer schwerer, wirtschaftlich Schritt zu halten. Auch die Rahmenbedingungen ändern sich. Die Hausärzteversorgung wird auf dem Land schwieriger, weil viele junge Mediziner lieber in den Ballungsgebieten arbeiten. Auch Pflegekräfte sind rar.

Neue Angebote, neue Chancen

Auf der anderen Seite eröffnet die sogenannte Telemedizin neue Möglichkeiten, auch Spezialistenwissen an den Patienten auf dem flachen Land zu bringen. Nun soll erprobt werden, welche Rollen die kleinen Krankenhäuser künftig spielen werden. Zum Beispiel könnten sie in Kooperation mit großen Kliniken medizinische Einrichtungen der Grund- und Notfallversorgung bleiben, gleichzeitig jedoch neue Angebote unter ihr Dach holen, um zu regionalen Gesundheitszentren zu werden. Dazu könnten zum Beispiel Praxen für ambulante Operationen oder Angebote der Tagespflege zählen.

In Rheinland-Pfalz können schon heute 15 von insgesamt 97 Krankenhausstandorte sogenannte Sicherstellungszuschläge beanspruchen, weil sie als unverzichtbar gelten, aber mit den normalen Vergütungen der Kassen nicht auskommen. In der Pfalz gehört dazu der Standort Kusel des Westpfalzklinikums. Unverzichtbare Standorte gebe es im Land allerdings mehr als 15, sagte die Ministerin.

 Der Standort Kusel des Westpfalzklinikums erhält Sicherungszuschläge.
Der Standort Kusel des Westpfalzklinikums erhält Sicherungszuschläge.
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