Rheinland-Pfalz Kinderpornografie: Jüngste Verdächtige sind 14 Jahre

Razzia gegen Kinderpornografie: Mehr als 700 Datenträger stellte die Polizei am Mittwoch in Rheinland-Pfalz sicher.
Razzia gegen Kinderpornografie: Mehr als 700 Datenträger stellte die Polizei am Mittwoch in Rheinland-Pfalz sicher.

Bei einer landesweit organisierten Razzia gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch sind am Mittwoch in Rheinland-Pfalz mehr als 100 Wohnungen durchsucht worden und mehr als 700 Datenträger wie Computer, Handys oder Speichermedien sichergestellt worden.

An der Aktion waren alle fünf Polizeipräsidien und das Landeskriminalamt (LKA) beteiligt, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) in Mainz. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach LKA-Angaben um 109 Männer und neun Frauen im Alter von 14 bis 77 Jahren. Die Aktion sei seit Mai geplant worden.

Hinweise aus den USA

Hinweise auf die Verdächtigen hätten sich aus anderen Ermittlungsverfahren ergeben oder aus Meldungen aus den USA. Dort filtern die Provider, die Anbieter von Internet-Zugängen, Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern heraus und melden die Treffer zentral an eine Nichtregierungs-Organisation. „Die Maschinen sind erstaunlich treffsicher“, sagte der Leiter des Landeskriminalamts, Johannes Kunz. Wenn im nächsten Jahr eine entsprechende Vorschrift in Deutschland in Kraft tritt, rechnet er mit jährlich rund 7000 Fällen, die dadurch alleine in Rheinland-Pfalz aufgedeckt werden. Anders als in den USA werden in Deutschland die Daten dann an eine Behörde, in diesem Fall an das Bundeskriminalamt, gemeldet.

Corona und die Zunahme an Kinderpornografie

Im ersten Halbjahr 2021 wurden laut Lewentz 318 Fälle von Kindesmissbrauch in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, das sind elf Fälle mehr als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Im Bereich der Kinderpornografie stiegen die Fallzahlen um 85,7 Prozent auf 871. Fast 17 Prozent der Tatverdächtigen sind nach LKA-Angaben Kinder unter 14 Jahren, die entsprechende Bilder erhalten und – eher sorglos – in andere Chat-Gruppen weiterschicken.

Zwischen 14 und 18 Jahren sind demnach 31,3 Prozent der Tatverdächtigen. Die Corona-Pandemie habe die Entwicklung forciert, sagte Kunz. Durch Homeschooling und Lockdown sei die Internetnutzung junger Menschen angestiegen.

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