Bad Dürkheim Für die Pfalz im Rennen: Lea Baßler möchte Deutsche Weinkönigin werden

„Komm stoß mol uff mein Schatz, ich riech die Lewwerworscht so gern“ – diese berühmten Liedzeilen von den „Anonyme Giddarischde“ sollen zu den ersten vollständigen Sätzen gehört haben, die Lea Baßler als Kind sprechen konnte. Im Jugendalter kam dann neben der Liebe zur Pfälzer Mundart die Liebe zum Pfälzer Wein dazu. Angefangen hat alles mit einem Schluck Sauvignon Blanc, den sie als 15-Jährige ausnahmsweise probieren durfte.
Zum 16. Geburtstag bekam sie dann von ihrem Vater, der Kellermeister bei den Wachenheimer Winzern ist, eine Flasche des Weins geschenkt. Und damit war die Faszination geboren: „Ich habe festgestellt, dass der Wein ganz anders schmeckt als der erste Sauvignon. Dann wollte ich wissen, was hat der Papa anders gemacht?“, erzählt Lea Baßler. Ab dem Moment habe sie angefangen, sich mit allem zu befassen, was mit Wein zu tun hat. „Ich bin mit in den Keller gegangen, war im Feld dabei und habe ständig Fragen gestellt. Ich bin damit, glaube ich, allen ziemlich auf die Nerven gegangen“, sagt die Pfälzische Weinkönigin lachend.
Lernen für die Fachbefragung
Ihre Faszination für Wein ist bis heute ungebrochen. Und auch ihre Liebe für die Pfälzer Mundart hat sie nicht verloren. Im Gegenteil: Im Laufe ihrer Zeit als Bad Dürkheimer Weinprinzessin von 2019 bis 2021 und als amtierende Pfälzer Weinkönigin sind die „Anonyme Giddarischde“ von einstigen Kindheitsidolen zu Freunden geworden, wie sie stolz erzählt. Erst vor wenigen Tagen haben die Musiker und die Pfälzer Weinkönigin auf dem Dürkheimer Wurstmarkt gemeinsam während des Literarischen Frühschoppens auf der Bühne gestanden.
Wenn der Wurstmarkt am Montag zu Ende geht, sind es nur noch fünf Tage bis zum Vorentscheid zur Wahl der Deutschen Weinkönigin, bei der die 23-Jährige für die Pfalz antritt. Am 23. September wird im Saalbau in Neustadt entschieden, welche fünf der Zwölf Kandidatinnen aus ebenso vielen Weinbaugebieten Deutschlands ins Finale am 29. September einziehen. Dafür müssen sie die Jury während einer Fachbefragung auf Deutsch und Englisch von ihrem Weinwissen, aber auch von ihrer Bühnenpräsenz überzeugen.
„Was die Weinsensorik angeht, fühle ich mich schon sehr sicher“, sagt Baßler mit Blick auf die kommende Wahl. „Aktuell lerne ich vor allem mehr über die anderen Weinbaugebiete, weil das bisher im Amt als Pfälzische Weinkönigin noch kein so großes Thema war“, so die gelernte Marketing-Kauffrau mit Schwerpunkt Kommunikation. Momentan arbeitet sie bei der Weinbar „Pfalzbenzin dehääm“ in Bad Dürkheim. Dort ist sie unter anderem für die Weinberatung zuständig. Eine gute Übung für die kommende Fachbefragung bei der Wahl, wie sie findet.
Baßler: „Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen“
Dort wolle sie die Jury zwar von ihrem Fachwissen überzeugen, gleichzeitig wolle sie aber auch nicht zu verbissen sein, sondern mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache rangehen: „Ich will, dass die Menschen merken, dass ich mit dem Herz dabei bin. Das hat bei der Wahl zur Pfälzischen gut geklappt, mal sehen, wie es bei der Deutschen wird.“
Wie ihre Chancen stehen, könne sie nicht einschätzen. „Am Ende ist es tagesformabhängig“, sagt Baßler. Es könnte mit allen ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ werden. Und das sei in Ordnung so: „Ich würde mich riesig freuen, wenn ich weiterkomme, aber ich freue mich auch, wenn ich an dem Abend zurückblicken kann auf das, was ich alles geschafft habe. “