Kommentar Ein Versäumnis: Video-Software wird nicht wissenschaftlich untersucht

 Für den Online-Unterricht gibt es unterschiedliche Software. Die des US-Anbieters Microsoft ist Datenschützern ein Dorn in Auge
Für den Online-Unterricht gibt es unterschiedliche Software. Die des US-Anbieters Microsoft ist Datenschützern ein Dorn in Auge. In Baden-Württemberg läuft dazu eine Studie.

Jenseits des Rheins untersuchen Datenschützer US-Software für Schulen. In Rheinland-Pfalz fehlt es an vergleichbaren Studien.

An der Frage, ob Schulen für den Unterricht per Videoübertragung eine US-Software benutzen sollen, scheiden sich die Geister. Pragmatiker stehen strikten Datenschützern gegenüber. Dabei ist keinem der Schutz der Daten egal. Interessiert sich der amerikanische Geheimdienst tatsächlich für den Lateintest eines Pfälzer Schülers? Oder opfern wir einer US-Krake unsere digitale Souveränität? Ein guter Weg scheint der in Baden-Württemberg, wo der oberste Datenschützer – ein Pfälzer – detailliert untersucht, welche und wie viele Daten tatsächlich nach Amerika fließen. Bald soll es eine erste Einschätzung geben und damit die Entscheidung, ob die Software von Microsoft an allen Schulen im Ländle eingesetzt werden darf. In Rheinland-Pfalz wird kein einziges Videokonferenz-Programm wissenschaftlich begleitet. Ein Versäumnis. Die Frage, wie sicher ist US-Software, hätte sich so dringlich nie gestellt, hätten sich Schulen nicht erst seit der Pandemie auf den Weg ins digitale Zeitalter machen müssen. Und das ist bei Weitem nicht das einzige Problem, an dem das deutsche Bildungssystem krankt.

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