Südwest Bischof äußert sich zu Verfehlungen der Kirche

Speyer (dpa/lrs) - Wiesemann ergänzte laut Mitteilung, es habe viele Menschen, Situationen und Gespräche gebraucht, um ihm die Augen zu öffnen. Nun jedoch könne er nicht mehr anders als all dies sehen. Generalvikar Markus Magin sagte der Mitteilung zufolge, Wiesemann setze sich auch beim katholischen Reformprozess Synodaler Weg für ein Zusammenfinden von Menschen ein. Er sei nicht nur als Amtsträger, sondern auch als Mensch erlebbar und stehe zu seinen Schwächen.
Wiesemann (62) hatte sich 2021 eine siebenmonatige Auszeit aus gesundheitlichen Gründen genommen. Danach erklärte er: «Vieles war mir in dieser Zeit der Krise unserer Kirche so sehr zu Herzen und an die Nieren gegangen, dass ich darunter krank geworden bin.» Zuvor hatte das Bistum Speyer Missbrauchsfälle in den 1960er und 1970er Jahren in einem Kinderheim in der Stadt eingeräumt - also sehr lange vor Wiesemanns Amtszeit. Der Bischof ermutigte laut einem Sprecher Betroffene, sich bei unabhängigen Missbrauchsbeauftragten des Bistums zu melden, und sagte restlose Aufklärung zu.