Rheinland-Pfalz Beamte entdecken mit Röntgen-Laster Drogen

Trier/Kaiserslautern (häm). Auf einem Autobahnparkplatz in der Nähe von Trier hat der Zoll einen Rekordfund gemacht: In einem Lastwagen entdeckten Beamte 129 Kilogramm Amphetamin. Noch nie ist in Deutschland eine so große Menge davon bei einer Zufallskontrolle sichergestellt worden, sagen Behördensprecher. Geholfen hat den Fahndern modernste Technik.

Zwei Millionen Euro hätte das Amphetamin im Straßenverkauf gebracht, überschlagen die Ermittler. Die Drogen waren in sechs Sporttaschen verpackt, in der Fahrerkabine eines spanischen Lastwagens wurden sie transportiert. Entdeckt haben Zollbeamte die 129 Kilo am 20. Mai, benutzt haben sie dabei modernste Technik: einen vor zwei Jahren angeschafften Röntgen-Lastwagen. Ein Zoll-Sprecher erläutert: Bundesweit gibt es drei solcher Fahrzeuge, stationiert in Lübeck, Köln und Ulm. Von diesen Standorten aus steuern sie größere Parkplätze an den Autobahnen an. Dort durchleuchten sie mit ihrem Röntgen-Arm Lastwagen, die Beamte zuvor mit normalen Dienstfahrzeugen aus dem Verkehr gezogen haben. Die A 64 ist dabei besonders interessant: Schmuggler benutzen sie häufig, um Drogen aus den Niederlanden in andere europäische Länder zu bringen. Der spanische Lastwagen mit dem vielen Amphetamin war nach Angaben der Ermittler aus Rotterdam gekommen, sollte über Trier und Luxemburg zurück in die Heimat. Die Tour endete auf dem Rastplatz Sauertal kurz vor der Grenze, der 55 Jahre alte Fahrer sitzt jetzt im Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er kein Einzeltäter, sondern in organisierte Kriminalität verstrickt ist. Gegen ihn ermitteln unter anderem Kaiserslauterer Zollfahnder. Die sechs Drogen-Taschen in seiner Kabine hätten die Beamten auch mit bloßem Auge entdecken können, sagt ein Zoll-Sprecher. Allerdings: Wenn sie einen Lastwagen auf herkömmliche Weise komplett durchsuchen wollen, müssen sie ihn meistens auch entladen. Das kann sich mehrere Stunden lang hinziehen. Das Röntgen dauert nur 20 bis 40 Sekunden, erläutert der Sprecher. Um die Bilder auszuwerten, brauchen die Beamten anschließend zwei bis 20 Minuten. Also können sie so mehr Fahrzeuge kontrollieren. Und zugleich dürfen die Fahrer schneller wieder zurück auf die Straße. „Bei den Allermeisten ist schließlich nichts versteckt“, sagt der Zoll-Sprecher.

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