Rheinland-Pfalz An Rhein und Saar: Gefahrgut-Unfall: Langwierige Bergung

Nach dem Unfall mit einem Gefahrguttransporter im Hunsrück am Dienstag (wir berichteten gestern) ist die Bergung des Lastwagens auf der Autobahn 61 zwischen Pfalzfeld und Laudert erst gestern Nachmittag beendet worden. Die Aktion habe viereinhalb Stunden gedauert, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei. Bis dahin war die A 61 gestern in beide Richtungen nur einspurig befahrbar. Nach ersten Erkenntnissen war bei dem Lastwagen, der 30.000 Liter leicht entzündliches Ethanol geladen hatte, am Dienstag ein Reifen geplatzt. Dadurch kam er von der Fahrbahn ab und stürzte um. Die Zugmaschine fing sofort Feuer. Der Fahrer wurde leicht verletzt, konnte sich aber aus dem brennenden Fahrzeug retten. Bei dem Unfall trat Ethanol aus dem Transporter aus. Die gefährliche Flüssigkeit wurde komplett abgepumpt und mit einem Ersatzfahrzeug abtransportiert. Wegen Explosionsgefahr war die A 61 am Dienstag neun Stunden lang in beide Richtungen voll gesperrt gewesen. Der Zweckverband Abfallverwertung Südwestpfalz (ZAS) ist guter Dinge, nach der Übernahme der Pirmasenser Müllverbrennungsanlage (MVA) im Jahr 2024 die Verbrennungskosten um mindestens 100 Euro pro Tonne senken zu können. Bei der gestrigen ZAS-Verbandsversammlung einigten sich die Vertreter, den Ankauf und Eigenbetrieb der Anlage vor 2024 nicht weiter zu verfolgen. Wie berichtet, weigert sich der Betriebsführer kategorisch, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden. Eine vorzeitige Übernahme des Müllofens vom jetzigen Besitzer würde aber „unkalkulierbare Risiken“ beinhalten, wie der ZAS-Vorsteher und Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis (CDU) gestern zu bedenken gab. Betriebsführer für die Anlage ist die EEW Energy from Waste in Saarbrücken, die inzwischen zu einem chinesischen Konzern gehört. Der ZAS will nun abwarten, bis die 1999 in Betrieb genommene Anlage vertragsgemäß nach 25 Betriebsjahren im Jahr 2024 an den ZAS fällt und dann entscheiden, ob die Anlage verkauft wird oder der ZAS sie selbst betreibt. Wobei Matheis gestern andeutete, dass ein Verkauf nicht die sinnvollste Lösung wäre. Die Verbrennungsanlage dürfte nach 2024 noch eine Laufzeit von mindestens 15 Jahren haben. Mitglieder des ZAS sind die Kreise Südwestpfalz, Südliche Weinstraße und Germersheim sowie Pirmasens und die Entsorgungsbetriebe in Zweibrücken und Landau.

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