Rheinland-Pfalz „Amok“-Alarm an Schulen: Schlimm genug, auch wenn nichts passiert

An der Universität in Heidelberg wurden am Tag nach der Gewalttat Blumen niedergelegt.
An der Universität in Heidelberg wurden am Tag nach der Gewalttat Blumen niedergelegt.

Für die Opfer der Gewalttat von Heidelberg hat die Opferhilfe-Organisation Weißer Ring schnelle Unterstützung angeboten. Das Angebot richte sich nicht nur an die Verletzten, sondern auch an Angehörige, Helfer und Augenzeugen, betont der Verein.

Dass selbst vermeintliche Attacken auf Schulen nicht spurlos an den Betroffenen vorübergehen, zeigte sich in den vergangenen Tagen in Osthofen bei Worms und vergangenes Jahr in Speyer. Seit bei Gewalttaten an Bildungseinrichtungen in den 90er und 2000er Jahren viele Menschen ums Leben gekommen sind, haben auch pfälzische Schulen Sicherheitsvorrichtungen und Alarmsysteme installiert. Ein solches System wurde am Mittwoch vergangener Woche und am Montag an der Integrierten Gesamtschule und der benachbarten Wonnegauschule in Osthofen ausgelöst. Beim ersten Mal mussten rund 800 Schüler und ihre Lehrkräfte über drei Stunden lang verbarrikadiert in ihren Klassenräumen ausharren, bis die Polizei Entwarnung gab. Die Polizei erklärte später, der Alarm sei vorsätzlich ausgelöst worden. Täter und Motiv blieben bisher unbekannt. Am Montag dann dasselbe Spiel. Dieses Mal ging die Evakuierung der Schule schneller vonstatten, die Polizei stellte aber angesichts der Ereignisse der Vorwoche gleich ein Zelt auf, in dem ambulante psychologische Betreuung angeboten wurde.

Tatort Hörsaal (im Hintergrund): Der Mann schoss in der Vorlesung auf Studierende.
Heidelberg

RHEINPFALZ Plus Artikel
Chaos auf dem Campus

Am 15. November vergangenen Jahres gab es einen Alarm des Warnsystems am Speyerer Gymnasium am Kaiserdom. Hier handelte es sich um ein Versehen, wie sich schnell herausstellte: Ein Handwerker hatte laut Schulleiter Hartmut Loos die Anlage testen wollen. Wie Loos berichtet, sei die Ursache des Alarms wegen größerer Arbeiten am Schulgebäude den meisten Lehrern und Schülern sofort klar gewesen. Andererseits hätten der erste Schreck und schon wenige Minuten Ungewissheit einigen wenigen Schülern quer durch alle Klassenstufen so große Probleme bereitet, dass sie an dem Tag nach Hause geschickt wurden.

Baden-Württemberg, Heidelberg: Menschen legen vor einem Gebäude der Universität Blumen und Kerzen an den Wegesrand.
Fragen und Antworten

RHEINPFALZ Plus Artikel
Was Amokläufer antreibt – Das sagen Psychologen

x