Schiffweiler/Saar Alle Giftschlangen und Giftspinnen entfernt, Waffen gefunden, Besitzer gefasst

Männer in Schutzkleidung trugen am Donnerstag verlassene Terrarien aus dem Mehrfamilienhaus. Alles landete in einem roten Contai
Männer in Schutzkleidung trugen am Donnerstag verlassene Terrarien aus dem Mehrfamilienhaus. Alles landete in einem roten Container.

Der Besitzer der Giftschlangen und Giftspinnen von Schiffweiler im Saarland ist gefasst. Zielfahnder der Polizei nahmen den Mann am Donnerstagabend fest. Die 15 Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten am Freitag nach Hause zurückkehren, nachdem sie das Gebäude am Mittwoch zum eigenen Schutz hatten verlassen müssen.

Verräterisches Telefonat

Dem Reptilienfreund wurde sein Telefonat mit dem Bürgermeister von Schiffweiler wohl zum Verhängnis. Die Polizei ortete sein Handy und nahm den 38-Jährigen im nahen Neunkirchen fest. Kurz zuvor war dritte und letzte ausgebüxte Viper in seiner Wohnung gefunden worden – und nebenbei eine Reihe von Waffen, die er vermutlich illegal besaß und auf jeden Fall nicht vorschriftsmäßig aufbewahrte.

Der Mann hatte jahrelang Giftschlangen und Giftspinnen gehalten, anfangs soll er sie in einem eigenen Schlangenzimmer gut versorgt haben. Spätestens im Spätsommer 2022 geriet der Mann ins Visier der Polizei. Sie verdächtigte ihn des Drogenhandels, der Körperverletzung, Waffendelikte waren auch Thema. Ein Haftbefehl und ein Durchsuchungsbeschluss wurde erlassen.

Er soll zeitweise 40 Giftschlangen in der Wohnung gehabt haben

Da setzte sich der Mann ab, betrat seine Wohnung nicht mehr und überließ die Tiere sich selbst. Nach seinen Angaben in einem Telefonat mit dem Bürgermeister hatte er drei Giftschlangen in der Wohnung zurückgelassen. Die giftigen Bananenspinnen waren bereits eingegangen. Alle übrigen Schlangen – zeitweise 40 Tiere – waren tot oder an andere Personen abgegeben.

Keine Puffotter, sondern eine Hornviper

Eine der verbliebenen Schlangen kroch bis aufs Trottoir vors Haus. Beim Auffinden ging man davon aus, dass es sich um eine lebende Puffotter handele. Im Neunkircher Zoo stellte der Tierarzt dann aber fest, dass es sich um eine Hornviper handelt und das Tier schon seit mindestens sechs Stunden tot war. In der Wohnung wurde am Mittwochabend eine zweite und am Donnerstag eine dritte Hornviper lebend gefunden. Beide Tiere werden nun im Zoo Neunkirchen versorgt, während der bisherige Besitzer im Gefängnis unterkommt.

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