Homburg AfD im Saarland wählt am 29. Mai neuen Landesvorstand

AfD-Wahlurne – in Schieflage wie die Ludwigshafener Partei mit derzeit 72 Mitgliedern. Es waren mal an die 100.
AfD-Wahlurne – in Schieflage wie die Ludwigshafener Partei mit derzeit 72 Mitgliedern. Es waren mal an die 100.

Rund zwei Monate nach der Landtagswahl im Saarland will die AfD am 29. Mai auf einem Landesparteitag in Homburg einen neuen Parteivorstand wählen. Dies sei notwendig, weil es derzeit nur einen Notvorstand für den Landesverband gebe, sagte Vorsitzender Christian Wirth am Montag. Den Notvorstand hatte die AfD-Bundesspitze Mitte Januar mit Blick auf die Saarlandwahl eingesetzt, um «einen handlungsfähigen Vorstand» zu haben.

Denn der bisherige war nach einem Urteil des Landgerichts Saarbrücken von Mitte Dezember 2021 nicht rechtmäßig im Amt gewesen. Demnach hatten bei der Wahl auf einem Parteitag im Oktober 2020 mindestens 13 Mitglieder teilgenommen, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen säumig - und somit nicht stimmberechtigt gewesen seien, hatte das Gericht entschieden.

Bundestagsabgeordneter Wirth kündigte an, bei dem Landesparteitag erneut um das Amt des Landesvorsitzenden ins Rennen zu gehen. Es zeichneten sich bereits Kampfkandidaturen ab: Für den Posten des Parteichefs werde es mindestens einen weiteren Bewerber geben, sagte Wirth. Bekannt sei, dass der Landtagsabgeordnete Carsten Becker gegen ihn antreten werde. Der neue Vorstand solle zehn bis zwölf Personen umfassen, sagte Wirth.

Die AfD im Saarland ist seit langem zerstritten. Die Neuwahl des Vorstands ist laut Wirth «nochmals der Versuch, um den Fokus auf politische Arbeit zu lenken und nicht auf Streitereien». Als Mitstreiter wolle er Markus Loew und Kai Melling im Vorstand haben. Die Partei zählt an der Saar rund 400 Mitglieder. Es seien in den vergangenen Monaten wegen der parteiinternen Querelen einige ausgetreten, sagte Wirth.

Die AfD hatte es bei der Landtagswahl am 27. März mit 5,7 Prozent erneut in den Landtag geschafft. Sie ist dort mit drei Abgeordneten vertreten. Bei der Wahl 2017 war die Partei mit 6,2 Prozent erstmals in das Landesparlament eingezogen.

 

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