Kommentar Überfälliges Nachjustieren

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Die überforderten Kliniken als alternative Impfstandorte mit ins Boot zu holen, war alles andere als genial.

Jetzt also kommen sie doch, schärfere Corona-Regeln, die zwei Tests an Schulen und die Impfzentren. Alles eher Resultat eines überfälligen Nachjustierens als Ausdruck von Weitsicht. Bei den Impfzentren wehrte sich die Regierung so lange, bis der Bund endlich erklärte, wieder die Hälfte mitzuzahlen. Davor jedoch trieben vor allem CDU-Stadt- und Landräte die Ampelkoalitionäre in Mainz vor sich her. Sie meldeten schon Tage vorher, was sich längst abzeichnete: dass knapp sieben Wochen, nachdem die Impfzentren geschlossen hatten, diese wieder aufmachen. Dabei war doch klar, dass die, die im Januar und Februar als Erste ihre Corona-Spritze erhielten, bald zum Auffrischen kommen sollten. Ein Blick nach Israel zeigt, wie wichtig das Boostern ist. Dafür reichten vor Ort die Busse und Hausärzte nicht und die Idee, die überforderten Kliniken als alternative Impfstandorte mit ins Boot zu holen, war alles andere als genial.

Und die Verschärfung der Warnstufen? Ist ein politisches Signal. Damit will die Regierung das Land in Stufe zwei versetzen. Oder soll man sagen, hineinrechnen? Ausschlaggebend ist der Intensivbetten-Richtwert, dessen Grenze erst noch festzulegen ist. Rheinland-Pfalz hat bundesweit noch mit die meisten freien Intensivbetten. Das aber kann sich ganz schnell ändern.

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