Vier Touren für Sommertage Wassermarsch: Wandern und Baden im Pfälzerwald

Lädt gegen Ende des Karlstalschlucht-Rundwanderwegs zum Baden ein: Sägmühlweiher.
Lädt gegen Ende des Karlstalschlucht-Rundwanderwegs zum Baden ein: Sägmühlweiher.

Ganz schön tückisch, unser Wettergott! Kaum fühlt man sich durch Temperaturen um die 35 Grad animiert, der Leserschaft ein paar Vorschläge zum „Wanderbaden“ zu unterbreiten – und schwups, schon macht der Sommer erstmal zwei Wochen Pause. Doch jetzt sollen die Temperaturen ja wieder steigen, der digitale Wetterfrosch verheißt der Pfalz in den kommenden Tagen Werte zwischen 25 und 30 Grad.

Dazu passen vier Pfälzerwald-Touren mit Wasseranschluss. Mal liegen Weiher am Wegesrand, mal erwartet den Wanderer eine kalte Dusche. Die längste Route misst knapp 14 Kilometer, die kürzeste Strecke schlappe acht Kilometer, und das fast ohne Steigung. Auch an manch klassischem Pfälzer Ausflugsziel führen die ausgewählten Wege vorbei.

Rundwanderweg Karlstalschlucht

Dass es sich in der wildromantischen, von der Moosalbe munter durchplätscherten Karlstalschlucht bei Trippstadt auch an heißen Sommertagen gut aushalten lässt, hat sich längst herumgesprochen. Vor allem an Wochenenden herrscht hier reger Ausflugsbetrieb. Dass man den Spaziergang durch die Schlucht mit einer zehn Kilometer langen Wanderung verknüpfen und dabei auch noch in einen Badesee hüpfen kann, ist dagegen weniger bekannt. Die betreffende Tour war zwar schon länger auf den einschlägigen Internetportalen zu finden, doch erst in diesem Frühjahr wurde die Rundwanderung zum Premiumweg der Verbandsgemeinde Landstuhl erhoben und neu markiert. Als Wegzeichen dient nun der stilisierte Holzpavillon der Karlstalschlucht auf grünem Grund.

Ein Bach als ästhetisches Erlebnis: die Karlstalschlucht.
Ein Bach als ästhetisches Erlebnis: die Karlstalschlucht.

Vom Startpunkt in der Ortsmitte lotst uns das Logo erst durch den Park des Trippstadter Barockschlosses, dann durch Felder zum Wilensteiner Hof, weiter zur Burgruine Wilenstein, die seit den 1960er-Jahren als Schullandheim dient, und von hier hinab zur Klug’schen Mühle. Der Weg durchmisst sodann die Karlstalschlucht – wer mag, kann hier schon die nackten Füße ins Wasser strecken. Danach geht’s am Oberhammerweiher vorbei bis zum Gutenbrunnerhof, danach links den Großen Rothenberg hinauf und an dessen Westflanke wieder hinunter zum Sägmühlweiher, in dem gebadet werden darf. Der kleine, vom Kottelbach durchflossene See ist zwar von einem großen Campingplatz umgeben, aber trotzdem frei zugänglich. An seinem Südostufer findet man Liegeflächen, im Biergarten der Campingplatz-Wirtschaft kann man obendrein ein kühles Weizen zischen. Weitere Infos unter www.landstuhl.de.

Orensfels und Walddusche

Es ist eine der schönsten Wanderungen in der Südpfalz. Denn sie bietet auf einer Strecke von zehn Kilometern alles, was das Wander-Herz begehrt: Einen unglaublichen Blick über die Rheinebene und den Pfälzerwald, Hütten zum Einkehren und eine Dusche zum Abkühlen – mitten im Wald. Gestartet wird in Frankweiler, am Wanderparkplatz St. Johann. Es geht links am Parkplatz hoch Richtung Orensfels. Nach einem ersten anstrengenden Abschnitt kommt man an einer Bank mit Blick auf den Trifels vorbei. Wenn man aus dem Wald herauskommt, muss man sich dazu kurz links halten und schon steht man vor der Bank. Hinter dieser führt ein schmaler Weg am Hang entlang. Danach einfach der Beschilderung Richtung Kiesbuckelhütte und Orensfels folgen. Bei der Hütte gibt es die erste Stärkung bevor es weitergeht Richtung Orensfels. Je nach Wetter bietet sich von dort ein spektakulärer Blick: Bei Nebel fühlt man sich wie über den Wolken. Dann geht es bergab zur Landauer Hütte, wo die nächste Stärkung wartet.

Der Rest des Weges verläuft entspannt: Es geht weiter hinab, den Schildern Richtung Walddusche folgend. Im Tal angekommen führt der Weg idyllisch am Hainbach entlang. Dann schließlich kommt man an der Walddusche an. Früher, so heißt es, wurde diese von Patienten der Klinik in Gleisweiler genutzt. Heute kann man sich noch immer dort abkühlen. Nach der Erfrischung einfach weiter dem Weg folgen bis nach Frankweiler. Dort biegt man gleich rechts ab und geht ein Stück durch den Ort, dann an Weinreben entlang zurück nach St. Johann.

Erfrischend: die Walddusche bei Gleisweiler.
Erfrischend: die Walddusche bei Gleisweiler.

Hans-Trapp-Tour

Die 13,7 Kilometer lange Hans-Trapp-Tour ist gut geeignet für eine größere Wanderung im Sommer. Denn man kann sich gegen Ende im Badesee „Seehofweiher“ erfrischen und beim Kiosk vor Ort mit Pommes, Eis oder gekühlten Getränken versorgen. Der Weg startet in Erlenbach bei Dahn am Parkplatz an der Bushaltestelle und ist gut ausgeschildert: einfach den schwarz-weißen Hans-Trapp-Tour-Schildern mit Ritter-Symbol folgen. Die Strecke verläuft zunächst Richtung Burg Berwartstein. Diese kann man direkt besichtigen oder am Ende der Tour – man kommt noch einmal vorbei. Dann geht es erst einmal hoch auf den Grünberg mit schöner Aussicht ins Tal. Danach verläuft die Tour durch den Wald bergab, dann durch den Ort Lauterschwan und von dort wieder zurück Richtung Seehofweiher, durch Wald und Wiesen, an kleineren Seen vorbei und schließlich am Südufer des Weihers entlang. Im Sommer ist diese Strecke angenehm kühl, und sie führt zum Kiosk und Badestrand am See. Nach der Abkühlung kann man, wenn man Burg Berwartstein anfangs besichtigt hat, direkt zurück nach Erlenbach laufen. Andernfalls nimmt man den Weg am Campingplatz vorbei über die Ruine Klein-Frankreich zur Raubritterburg, die in den 1890er-Jahren wiederaufgebaut wurde.

Burg Berwartstein: Auch beim ehemaligen Raubritternest gibt es einen Badeweiher.
Burg Berwartstein: Auch beim ehemaligen Raubritternest gibt es einen Badeweiher.

Pfad zum Helmbachweiher

Diese Wanderung ist denkbar schlicht, aber trotzdem wunderschön. Vom Wanderparkplatz „Hornesselwiese“ bei Elmstein folgt man einfach dem Pfälzer Hüttensteig gen Osten in Richtung Helmbachweiher. Vier Kilometer hin, vier Kilometer zurück, dazwischen ein Sprung in den idyllisch gelegenen Waldsee. Der „Steig“, in seiner Gänze ein 94 Kilometer langer Prädikatsfernwanderweg, erweist sich auf diesem kleinen Abschnitt als überaus pittoresker schmaler Pfad ohne nennenswerte Steigung. Es geht einmal kurz in eine Schlucht hinab, über die urige Hartmut-Wilden-Brücke und auf der anderen Seite gleich wieder hoch – ansonsten schlängelt sich der Naturbodenweg immer oberhalb des Helmbachs entlang. Hohe Nadelbäume, Farne und Moose lassen etwas Kanada-Feeling aufkommen. Der Helmbachweiher selbst wirkt mit seinem Kiosk wie die Realität gewordene Idylle einer Modelleisenbahnlandschaft. Am Südufer des Waldsees kann man mit Hilfe eines Holzstegs sogar als Normalsterblicher übers Wasser wandeln: ein herrliches Fleckchen zum Entspannen.

Ferienidyll im Wald: der Helmbachweiher bei Elmstein.
Ferienidyll im Wald: der Helmbachweiher bei Elmstein.
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