Wandertipp Romantisch bis erlebnisreich: Seentour bei Ludwigswinkel

Idyllisch schlängelt sich der Pfad entlang des Bachs mal durch den Wald, mal entlang saftig grüner Wiesen. Jetzt laden Bänke und ein präparierter Baumstamm zum Verweilen am Rösselsweiher. Ein schwarzer Schwan dreht seine Runden. Und das laute Quakenbrück der Frösche zeugt von heiler Natur. Eben noch konnte am Entenweiher der Blick von der geschwungenen Wellnessliege aus über schön angelegte Freizeitgrundstücke schweifen. Alte Bäume säumen das verwinkelte Ufer. Nach einer Weile lockte dann doch der Weg als Ziel. Ein gemütlicher Spaziergang auf dem schönen Seentour-Weg, und schon ist die in einen Steintrog gefasste Rösselsquelle erreicht. Sie liegt am Ende einer Wiese, an deren Rand ein uralter knorriger Baumstamm den Blick auf sich zieht. An der Quelle locken wieder Bänke und eine Tischgruppe. Wer sich hier niederlässt findet ebenfalls unweigerlich Entspannung: Das sprudelnde Plätschern sorgt fürs Seelenbaumeln. Anderen mag die erfrischende Abkühlung des Wassers an warmen Tagen Labsal sein, ambitionierten Wanderern vielleicht, die schon länger unterwegs sind.
Auch für „Wander-Laien“ problemlos
Wer möchte, kann die drei und weitere schöne Ausflugsziele zum Beispiel auf der kompletten, 20,4 Kilometer langen Wasgau-Seentour ansteuern. Sie beginnt am Biosphärenhaus in Fischbach mit dem Pfälzerwoog als erstes Etappenziel. Die Broschüre dazu verspricht außerdem großartige Ausblicke auf dem Felsmassiv Lindelskopf, auf dem einst eine Burganlage aus dem frühen Mittelalter stand. An der Route finden sich auch der Badesee Saarbacherhammer (Mühlweiher), und eben der mal erlebnisreiche, mal romantische Abschnitt bei Ludwigswinkel.
Dank hervorragender Beschilderung und Markierungen kommen auf dem Premiumweg auch Wanderlaien zurecht. Und weniger Ambitionierte können leicht ihre eigenen kürzeren Abschnitte wählen. Etwa den beschriebenen Abschnitt vom Entenweiher zur Rösselsquelle, ein paar Schritte weiter zum Rösselsweiher, und zurück. Immer wieder überquert der mäandernde Wanderpfad einen befestigten breiten Weg, der zusätzlich für den Rückweg Orientierung bietet.
Hügel von Burgen gekrönt
Ludwigswinkel ist zweifellos ein Wanderparadies. Und das kleine Dorf an der französischen Grenze, eingebettet in Pfälzerwald-Hügel, die teils von Burgen gekrönt sind, empfängt auch bewegungsfreudige Familien ausgezeichnet: Im gepflegten Freizeitpark am Ortsrand locken unter anderem Minigolf, ein Bolzplatz und ein Barfußpfad. Ein Kiosk offeriert kleine Speisen und Getränke sowie Kaffee und Kuchen. Bereits von hier aus lässt es sich gemütlich durch den Kurpark zum Entenweiher schlendern. Wenige hundert Meter, die aber für reizvolle Abwechslung sorgen.
Um vom Kurpark aus zur Rösselsquelle zu gelangen, geht es nach links um den Entenweiher herum. Bevor der Wald schließlich den Spazierwanderer umfängt, fällt unterwegs noch eine Gedenkstätte in den Blick, die an den Namensgeber des Ortes, König Ludwig IX, erinnert. Ludwigswinkel ist der jüngste Ort in der Südwestpfalz. Er wurde im Jahr 1783 von Landgraf Ludwig IX von Hessen-Darmstadt gegründet. Auch einen historischen Rundweg gibt es in dem 800-Seelen-Ort also. Hier stand zum Beispiel die Reichvermögensstelle, ein Gebäudeensemble von 1923. Es entstand im Zusammenhang mit der Errichtung des französischen Truppenübungsplatzes, dem sogenannten „Camp de Ludwigswinkel“ vor den Toren des Dorfes. Auch ein Skulpturenweg lockt Ausflügler. Wer lieber am Wasser bleibt, folgt der Markierung „Seentour“ weiter. Den Wanderer erwartet auf diesen Wegen schließlich viel Naturidylle. Kurz vor Erreichen der Rösselsquelle gibt es noch eine spannende Überraschung: Ein Trampelpfad führt durch Ginsterbüsche zu einer Tafel, die Neugierigen verrät, dass sie hier die grüne Grenze nach Frankreich überqueren. Wanderspaß – buchstäblich ohne Grenzen. „Ludwigswinkel, wo Urlaub zum Erlebnis wird“ lautet der Werbeslogan des hübschen Dorfes. Das ist sicher nicht übertrieben.
Info
Weitere Informationen: Ludwigswinkel: www.ludwigswinkel.de, Kultur-und Verkehrsverein, Telefon 06393 809856, E-Mail: kuv@ludwigswinkel.de;
Premiumswege im Dahner Felsenland:
Ludwigswinkel gehört zum Dahner Felsenland. Laut Tourist-Information Dahner Felsenland liegen insgesamt zwölf Premiumwanderwege, die „Felsenland-Touren“, sowie drei neue Premium Spazierwanderwege, die „Felsenland-Pfädchen“, im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, zu dem das Dahner Felsenland zählt. Es wurde im Januar 2019 als „Premium Wanderregion“ vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichnet. „Diese Auszeichnung wurde erstmals in der Pfalz vergeben und somit spielt das Dahner Felsenland in der Champions-League der Premiumwegebetreiber mit“, so die Tourismus-Experten.
Weitere Infos:
Dahner Felsenland Tourismus, 06391 919600, www.dahner-felsenland.net
Weitere Wanderungen
in Ludwigswinkel:
Rumberg-Steig: Start und Ziel des Rumberg-Steigs ist der Dorfplatz von Ludwigswinkel. Die orangefarbene Markierung führt durch das ehemalige Militärgelände Area1 in einem steilen Anstieg hoch mit dem Markierungszeichen Rumberg-Steig zum Gipfel des Rumbergs. Auf dem langgezogenen Rücken des Rumbergs geht es weiter, vorbei an den fünf turmartigen Rumberg-Felsen Ostfels, Lochfels, Wespenfels, Habichtsfels und Kastenfels. Nach einer Talpassage führt ein schmaler Pfad hinauf zum Guggenbühl, einem Berg mit mächtigem Felsmassiv auf der Ostseite. Der Rumberg-Steig läuft ab hier parallel zur Wasgau-Seen-Tour, dem beliebten Premium-Wanderweg im Sauertal. Der Rumbergsteig verläuft auch eine Weile parallel zur Seentour entlang mehrerer Weiher und der Rösselsquelle zurück zum Ausgangspunkt.
Rolli-Tour am Barfußpfad: Eine etwa ein Kilometer zählende Tour eigens für Rollstuhlfahrer startet und endet am Kiosk am Barfußpfad im Freizeitgelände „Birkenfeld“ in Ludwigswinkel. Hier gibt es einen Behindertenparkplatz und Behinderten-WC (geöffnet bis Ende Oktober). Die wassergebundene Decke ist für den Rollstuhlfahrer gut befahrbar.
Grenzüberschreitende Tour: Auch eine etwa zehn Kilometer lange Rundwanderung unter dem Motto „Deutsch-französische Entdeckungsroute – Landschaft über Grenzen“ mit Informationsstationen im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord beginnt in Ludwigswinkel. Markierung ist der gelbe Kreis.

