Obstgarten Pfalz Saisonstart für Äpfel aus heimischem Anbau

Heimische Apfelvielfalt: Pinova ist nur eine von vielen Sorten.
Heimische Apfelvielfalt: Pinova ist nur eine von vielen Sorten.

„Aus heimischem Anbau direkt auf den Tisch“ sind frische und knackige Äpfel jetzt wieder im Handel und bei Direktvermarktern in der Pfalz zu haben. Sie bieten viele Vorzüge, auch wenn sie nicht zu Dumpingpreisen zu haben sind.

Erkennbar sind diese Betriebe durch das gelbe Herkunftszeichen „ Aromaobst – Weinlandqualität“. Welche Vorzüge regional erzeugtes Obst neben seiner Frische bietet, erklärt Dirk Metzlaff vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt.

„Im Gegensatz zu wenigen importierten Sorten ist ein vielfältiges heimisches Sortenangebot in den Hofläden“, sagt er. Dahinter stünden erhebliche Leistungen bei den Sozialstandards und im Umweltschutz: „In unseren Obstanlagen leben Wildbienen, Singvögel und Rebhühner. Das ist gelebte Biodiversität“, betont er und erklärt die höheren Preise: „Obst kann in Deutschland nicht zu niedrigsten Preisen produziert werden, denn für die hohen Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) und der Gesellschaft sind die Produktionskosten einfach zu hoch.“

Frisch aus der Pfalz: Rubinette ...
Frisch aus der Pfalz: Rubinette ...

In der Pfalz werden auf rund 600 Hektar Äpfel angebaut. Das Sortenspektrum reicht vom frühreifenden Delbarestivale über den schorfresistenten Topaz bis zu den Spätapfelsorten Braeburn und Fuji. Rubinette ist in der Pfalz bei den Direktvermarktern besonders beliebt. Aber auch neue, interessante Züchtungen wie Gräfin Goldach – ein allergikerfreundlicher Herbstapfel – werden kultiviert.

Für die Pfälzer Obstbauern gelte das Motto „Klasse statt Masse“, so Metzlaff. Für die wichtigsten Apfelsorten gebe es genaue Vorgaben, die zeigen, dass der Apfel auch wirklich reif ist. Anhand von Zuckergehalt, Fruchtfleischfestigkeit und der Stärkeabbaustufe könne der Reifegrad und damit der Erntetermin exakt ermittelt werden. „Nur attraktive und gesund vom Baum geerntete Früchte lassen sich gut verkaufen.“ Deshalb sei im Sommer viel Handarbeit angesagt. „Überzählige, beschädigte und kleine Früchte werden mit der Hand entfernt.“ Als Folge davon sind die verbleibenden Früchte besser ernährt.

... und Braeburn.
... und Braeburn.

Überzählige Triebe werden im Sommer ebenfalls entfernt, so dass die Äpfel mehr Sonnenschein bekommen. Metzlaff: „Mehr Sonne bedeutet mehr Geschmack! Durch die intensivere Sonneneinwirkung wird mehr fruchteigener Zucker produziert, der für die Geschmacksausprägung verantwortlich ist.“

Bereits vor 65 bis 70 Millionen Jahren existierten primitive Formen des Apfels in tropischen und subtropischen Gebieten Südostasiens, wie der Experte weiter erörtert. „Im Laufe der Evolution haben sich viele verschiedene Wildarten gebildet. Unsere heutigen Kultursorten gehen aber nur auf sehr wenige davon zurück.“ Auch darüber hinaus ist der Apfel interessant: In der Mythologie gilt er als Sinnbild von Liebe, Fruchtbarkeit und Schönheit, aber auch Versuchung und Sünde. Mit einer ganzen Reihe von Vitaminen wie C, B und Folsäure gilt er als überaus gesund. Zudem sind Kalium, Magnesium, Kalzium und Phosphor enthalten, ergänzt durch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und wertvolle Ballaststoffe.

Direktsaft von Pfälzer Obstbauern

Die Pfälzer Obstbauern stellen aus ihren Äpfeln einen köstlichen, vollmundigen Apfelsaft her. Dieser Direktsaft wird nicht konzentriert und wieder verdünnt, sondern er kommt so wie er aus der Presse läuft in Flaschen oder in die praktische Apfelsaftbox. „Der hervorragende Geschmack entsteht durch die Verwendung süßlicher und säuerlicher Tafeläpfel und ist einfach pur oder als Schorle getrunken ein geschmackliches Highlight“, so Metzlaff.

Weitere Infos und Erzeuger: www.aroma-obst.de

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