Buchtipp (Nicht-)Ratgeber: „Ich dachte, ich bin schon perfekt“
Traummann, Traumhaus, Traumfamilie, Traumfigur? Neben dem Job perfekt den Haushalt schmeißen, dabei stets bestens gelaunt bleiben und einen riesigen Freundeskreis pflegen? Klingt anstrengend bis unmöglich. Ist es auch. Zumindest wenn man Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi Glauben schenkt. Die Autorinnen, Heike Abidi ist übrigens aus Kaiserslautern, erteilen in „Ich dachte, ich bin schon perfekt“ dem Trend zur Selbstoptimierung eine gründliche Absage und lenken den Blick auf das herrlich Unperfekte, das doch erst das Salz in der Suppe des Lebens sei: Schönheitsideale? Unsinn! Alte Glaubenssätze? Hinweg damit! Und ja, es ist auch erlaubt, das Neinsagen zu üben!
Clevere Tipps und Checklisten
Nun wollten die beiden ja gerade keinen Ratgeber schreiben, um Erfolgsdruck zu vermeiden. Aber Ratschläge erteilen sie natürlich doch. Da ist die Liste mit Erwartungen an den Göttergatten, die zum Dialog oder bestenfalls zur Erkenntnis führen soll, dass er doch der Prinz auf dem weißen Pferd ist. Und es gibt clevere Tipps, wie Frau es schafft, den Liebsten zu einer fairen Arbeitsverteilung zu bringen ...
Bestechende Systematik
Trotzdem macht das Buch richtig Laune. Die Autorinnen schildern hinlänglich bekannte Tücken des Lebens in einer bestechenden Systematik mit so viel Witz, Schalk und Augenzwinkern, dass sich der normale Alltagswahnsinn beinahe wie ein großartiges Abenteuer anfühlt ...
Info
Lucinde Hutzenlaub/Heike Abidi: »Ich dachte, ich bin schon perfekt«, Penguin Verlag, 2021, 333 Seiten, Taschenbuch, 10 Euro