Zeitgenössische Kunst: Mira Posingies zur Kirchheimbolander Kulturnacht im Art-Hotel Braun Dialoge mit der Vergänglichkeit

Arbeiten aus der Werkreihe „Das Grabtuch der wilden Blumen“.
Arbeiten aus der Werkreihe »Das Grabtuch der wilden Blumen«.

In gewisser Weise sind Leben und Tod die wichtigsten Gestaltungsmittel, aus denen Mira Posingies ihre Kunstwerke schafft: Aus den lebendigen Abdrücken von Pflanzen lässt sie Abbilder entstehen, „deren Vorbilder bei diesem Prozess ihr Leben lassen“. Zur Kirchheimbolander Kulturnacht zeigt die aus Münster stammende, vielseitige Künstlerin aktuelle Arbeiten aus diesem Ansatz im Art-Hotel Braun.

Grundlage dieser Werke sind eigens vorbereitete Stoffe und Pflanzen, die auf diesen Bildträger gelegt und dann eingehämmert werden, um ihr Abbild dem Stoff einzuprägen. „Pflanzen sterben bei diesem Prozess. Was überbleibt, sind die Abdrücke im Stoff, wie eine Art Leichentuch der Pflanzen“, erläutert Posingies. Es seien insofern, als die natürlichen Farben sich danach im Laufe der Zeit veränderten, nie fertige Bilder und Objekte. „Die Arbeiten, sind also zum einen ein sich wandelndes, eigenes Subjekt, zum anderen ein Relikt der Pflanzen, die sie darstellen, eine Art Zeitzeugnis der Blumen meiner Zeit.“ In ihren Bildern und Objekten sind somit Natur, Vergänglichkeit und Zufall zentrale Faktoren. Die Ausstellung wird am Fr 9.8. im Rahmen der Kirchheimbolander Kulturnacht um 19 Uhr eröffnet und ist danach bis Januar 2025 täglich von 8-22 Uhr zugänglich.

Mira Posingies wurde in Münster geboren und ist zur Zeit Meisterschülerin bei Martin Gostner an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach mehreren Gruppenpräsentationen hat die 23-Jährige im Art-Hotel nun ihre erste Einzelausstellung.

Die Kulturnacht als Präludium zum Kirchheimbolander Residenzfest umfasst rund 20 Veranstaltungen und Anlaufstellen, darunter weitere Ausstellungen, Konzerte in den Kirchen, Lesungen, auch Musik und Magie im Schlosspark.

Info

»Mira Posingies: Aktuelle Arbeiten« – Kirchheimbolanden, Art-Hotel Braun, Vernissage: Fr. 9.8., 19 Uhr, zu sehen bis Januar 2025

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