Corona-Krise Zusatzbusse und Schichtunterricht: So organisiert die Pfalz das Schulbus-Dilemma

Das Thema „überfüllte Busse“ ist zwar schon lange bekannt, aber der aktuelle Anlass treibt bringt Schärfe und Dringlichkeit in d
Das Thema »überfüllte Busse« ist zwar schon lange bekannt, aber der aktuelle Anlass treibt bringt Schärfe und Dringlichkeit in die Debatte.

Überfüllte Busse und keine Abstände – weder an Haltestellen noch im Bus selbst. Die aktuelle Schulweg-Situation in der Pfalz treibt vielen Eltern die Sorgenfalten auf die Stirn und ist nicht selten Anlass zur Beschwerde. Das ist der Stand der Dinge am Donnerstag.

Kaiserslautern

Über 20 Verstärkerbusse setzen die Stadtwerke Kaiserslautern bereits im Schülerverkehr zu Spitzenzeiten ein – und das zusätzlich zum normalen Linienverkehr. Trotzdem: „Im Schülerverkehr können wir definitiv die geforderten Abstandsregeln mit 1,5 Meter nicht einhalten“, erklärt Boris Flesch, Leiter der Verkehrs AG. Außerdem sei teilweise von den sogenannten Solobussen auf 18 Meter lange Gelenkbusse umgestellt worden, in die 40 Prozent mehr Passagiere reinpassen. Gespräche darüber, ob noch mehr Busse eingesetzt werden, laufen.

Germersheim

Weil die Busse „proppenvoll“, die daraus entstehende Situation „brandgefährlich“ sei, erstattete ein Vater aus Zeiskam Anzeige. „Ich will mir nicht vorwerfen, nichts gemacht zu haben“, sagt Dirk Kröger.

Der Kreis teilt auf Anfrage mit, dass bereits Busse zur Verstärkung im Gespräch seien. Die Abstimmung mit den Busunternehmen laufe. Derzeit werden außerdem auf mehreren Routen im Kreis Fahrgäste gezählt, um Brennpunkte zu definieren.

Kusel

Ab Donnerstag rollen auch in Kusel mehr Schulbusse. Sechs zusätzliche Busse unterstützen somit auf manchen Strecken und fahren jeweils zur gleichen Zeit ab. Bei Überprüfungen falle aber immer wieder auf, dass auf Strecken, bei denen in kurzen Zeitabständen mehrere Busse in die gleiche Richtung fahren, morgens die etwas früheren und mittags die späteren teilweise nicht genutzt werden. „Wir bitten daher darum, auch die anderen Busse zu nutzen, damit nicht manche Busse völlig überfüllt sind, während die anderen dann fast leer unterwegs sind“, sagt Wolfgang Borm, Leiter des Referats Schule bei der Kreisverwaltung.

Zweibrücken

In Zweibrücken ist morgens und mittags der Dreh- und Angelpunkt der Zentrale Omnibusbahnhof im Schulverkehr. Damit sich die Schüler nicht mehr wie Sardinen in der Dose Schulter an Schulter in die Schulbusse quetschen, setzt die Stadt seit Anfang der Woche nun auch mehr Busse ein.

Landau

Die Stadt Landau ist bereit, 500.000 Euro zusätzlich für die Schülerbeförderung in Bussen auszugeben, um die Corona-Ansteckungsgefahr zu verringern. Deshalb fahren ab Montag fünf zusätzliche Busse. Scharf kritisiert die Stadtverwaltung jedoch das Land: Dessen zugesagte „Bus-Börse“, die auf einer 90-Prozent-Förderung basiere, fuße auf falschen Voraussetzungen.

Donnersbergkreis

Auch in diesem Kreis werden elf zusätzliche Busse eingesetzt. Das ÖPNV-Referat der Kreisverwaltung in Kirchheimbolanden hat jetzt elf zusätzliche Fahrten geplant, „um die am stärksten frequentierten Routen zu entlasten“, so Sprecherin Gundula Nakfour.

Südwestpfalz

Der Kreis möchte ab nächster Woche drei zusätzliche Busse für Contwiger Schüler einsetzen, damit die Kinder und Jugendlichen mehr Abstand halten können. Noch ist aber nicht klar, ob es tatsächlich bis Montag klappt. Der Landkreis wartet noch auf Antwort des Busunternehmens.

Pirmasens

Mit dem Einsatz von zwei zusätzlichen Bussen wollen Stadt und Verkehrsbetriebe ab Montag auf viel genutzten Buslinien in Pirmasens für Entlastung sorgen. Die zusätzlichen Busse sollen sechs bis acht Fahrten übernehmen, gerade früh morgens und mittags, wenn besonders viel los ist.

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