Podcast „Alles Böse“ Wie Rocker auf unliebsame Zeitungsartikel reagieren

Zu einer Großrazzia gegen den Rockerclub Gremium im August 2013 rückten etwa 600 Beamte an. Zuvor hatte ihnen ein Pfälzer Ausste
Zu einer Großrazzia gegen den Rockerclub Gremium im August 2013 rückten etwa 600 Beamte an. Zuvor hatte ihnen ein Pfälzer Aussteiger viel über Gewalttaten, Drogengeschäfte und Waffenhandel erzählt.

Zum zweiten Mal in Folge geht es im RHEINPFALZ-Podcast „Alles Böse“ um Rockerkriminalität, und diesmal dreht sich alles um einen bestimmten Club: Für eine Mega-Razzia gegen die Gremium-Gang boten die Ermittler im Sommer 2013 etwa 600 Beamte auf. Doch die anschließenden Prozesse vor Pfälzer Gerichten liefen nicht so, wie es sich die Strafverfolger erhofft hatten.

Regale voller Klorollen erspähen die Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK), die im Morgengrauen des 26. August 2013 eine Lagerhalle im Rhein-Pfalz-Kreis stürmen. Die harmlosen Hygieneartikel allerdings interessieren die schwer bewaffneten Beamten nicht, sie wollen in die Nebenräume. Denn die hat die Rocker-Gang Gremium angemietet: um auf Bierflaschen einer hessischen Brauerei Etiketten mit ihrem Club-Logo zu kleben. Und angeblich geschehen dort noch ganz andere Dinge.

Angeblich als Folterkammer benutzt

Ein Aussteiger hat Ermittlern erzählt: In diesem Hinterzimmer werden auch Waffen gehortet. Später wird der Kronzeuge sogar behaupten: Gelegentlich soll der Raum zudem als Folterkammer benutzt worden sein – unter anderem, weil es so leicht zu reinigen ist. Überhaupt, der Ex-Rocker hat der Polizei viel über kriminelle Aktivitäten seiner früheren Vereinskameraden erzählt. Weshalb des SEK an jenem Augustmorgen längst nicht nur die Halle im Rhein-Pfalz-Kreis stürmt.

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Insgesamt sind rund 600 Beamte im Einsatz, um mehr als 30 Objekte zu durchsuchen. Die befinden sich zum Beispiel in Österreich und Baden-Württemberg, aber vor allem in der Pfalz. Denn der Aussteiger kommt von hier, angeschlossen hatte er sich der Gremium-Filiale in Landau. Also berichtet er überwiegend von Gewalttaten, Drogenhandel und Waffengeschäften in dieser Region. Und in der Pfalz werden schließlich auch mehrere Mitglieder der 1972 in Mannheim gegründeten Rocker-Gruppe vor Gericht gestellt.

Verräterische Englisch-Übungen

Im Gespräch mit dem stellvertretenden Chefredakteur Uwe Renners erzählt der RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann nun, warum die meisten Angeklagten in dieser Prozess-Serie mit Bewährungsstrafen oder gar mit Freisprüchen davonkamen. Und er erklärt, warum ein neben einem dicken Drogen-Batzen entdecktes Heft mit eigentlich harmlosen Englisch-Sprachübungen seiner Frau einen der Gremium-Männer dann aber doch für einige Jahre ins Gefängnis brachte.

Außerdem berichtet Hämmelmann, wie manche der Rocker auf unliebsame Artikel reagierten. Denn er hatte während der Prozesse einige Erlebnisse, die auch ihm einen Termin bei der Polizei bescherten: zur amtlichen „Gefährdungsanalyse“. Abrufbar ist das journalistische Format zum Hören im Webplayer auf rheinpfalz.de sowie auf gängigen Plattformen wie Spotify, Google Podcasts, Apple Podcasts oder Castbox. Ebenso kostenlos wie die neue Folge sind dort auch deren Vorgänger verfügbar.

Im Beitrag von vor zwei Wochen zum Beispiel ging es darum, wie das Land schon seit Jahren auch gegen andere Rockergruppen wie die Hells Angels kämpft – und wie skurril es dabei manchmal zugeht.

Hatte während der Gremium-Prozesse einige Erlebnise mt Rockern, die ihm eine „Geführdungsanalyse“ bei der Polizei bescherten: RH
Hatte während der Gremium-Prozesse einige Erlebnise mt Rockern, die ihm eine »Geführdungsanalyse« bei der Polizei bescherten: RHEINPFALZ-Gerichtsreporter Christoph Hämmelmann.
Die Macher des Podcasts „Alles Böse“: Uwe Renners (links) und Christoph Hämmelmann.
Die Macher des Podcasts »Alles Böse«: Uwe Renners (links) und Christoph Hämmelmann.
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