Ahrtal Wie eine Redakteurin doch noch mit dem Bus nach Mayschoß fahren konnte

Eine Hand wäscht die andere: Redakteurin Christine Kamm schenkte einem Fahrgast eine Maske, der Busfahrer erkundigt sich für sie
Eine Hand wäscht die andere: Redakteurin Christine Kamm schenkte einem Fahrgast eine Maske, der Busfahrer erkundigt sich für sie nach einem Weg nach Mayschoß.

Wie es im Ahrtal gerade ist? Die Fahrt mit dem Bus von Dernau über Rech nach Mayschoß ist ein kleines Abenteuer. Es gibt Shuttle, ja. Es gibt Haltestellen, ja. Es gibt auch Fahrpläne mit Uhrzeiten, ja. Aber der Bus nach Mayschoß, der eigentlich erst in einer halben Stunde kommen soll, ist plötzlich da. Fahren Sie nach Mayschoß? Ja, nein, sagt der Fahrer, nur bis Rech, Mayschoss ist gesperrt. Gut, dann laufe ich von Rech nach Mayschoß, denke ich. Ist ja nur einen Ort weiter, allerdings geht es zu Fuß im Moment nur über die Höhenwege.

Aber es kommt anders. Auf der langsamen Fahrt stoppt der Fahrer den entgegenkommenden Bus und fragt den Kollegen: Komme ich bis nach Mayschoß? Ja, sagt der, du musst dort dann nur wenden und wieder zurück. Und tatsächlich geht es auf der schmalen Straße doch durchs Tal vorbei an zwei einspurigen Stellen mit entsprechenden Ampeln und Wartezeiten nach Mayschoß. Ich steige aus, lache den Fahrer an und bedanke mich. Er grinst auch. Alles gut. So ist es im Ahrtal gerade. Alles klappt, aber nicht nach Plan.

P.S. Dass der Fahrer zum Abschied so nett war, ist keine Selbstverständlichkeit gewesen. Denn der Herr, der mit mir eingestiegen war in Dernau, hatte Geld für einen Fahrschein, aber keine Maske. Er wühlte und kramte in den Jackentaschen und dem Rucksack, nichts. Der Bus stand und stand. Der Chauffeur blieb freundlich, aber bei seiner Linie: Maske oder aussteigen. Ich habe in meinem Rucksack noch eine gefunden. Und ab ging die Post nach Rech, beziehungsweise Mayschoß. So ist es gerade im Ahrtal.

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