Vinotheken-Tipp Weingut Dietrich in Großkarlbach im Porträt

Weinseeliger Sonnenuntergang im Weingut Dietrich in Großkarlbach.
Weinseeliger Sonnenuntergang im Weingut Dietrich in Großkarlbach.

Lounge-Möbel im Sommer, deckenhohe Fenster im Winter: In der Vinothek des Weinguts Dietrich kann zu jeder Jahreszeit Wein genossen werden. Welche Weine die Brüder hier am liebsten ausschenken:

Persönlichkeit ist bei Arnd und Gerrit Dietrich Trumpf. Ob im Weinberg, im Keller oder hinter dem Tresen der Weinbar – die beiden Brüder, die das Weingut in Familienbesitz seit 2008 führen, packen gerne selbst an. Mit ihrem Engagement entwickelte sich die 2011 eröffnete Weinbar zum Publikumsmagnet. Die außerordentliche Lage mitten im Grünen macht den Besuch der Weinbar zu einem besonderen Erlebnis, bei jedem Wetter, ob an warmen oder an kalten Tagen: Der Blick kann beim Weingenuss zu jeder Jahreszeit weit über die Weinberge, den Haardtrand und die Rheinebene schweifen. Im Frühling und Sommer ermöglichen dies die einladenden Lounge-Möbel auf der großen Wiese, im Herbst und Winter die deckenhohen Glasfronten. Dazu gibt es kleine, weinbegleitende Speisen.

Investition in die Kellerei und den Außenbetrieb

Die sanften Großkarlbacher Hügel, der Kalksteinboden, das milde Klima, die offene Mentalität der Menschen – all das, was die Region auszeichnet, spiegelt sich in den Weinkreationen wieder. Dabei setzen die Akteure auf Natürlichkeit, sowohl bei den Materialien für den Bau der Weinbar als auch bei Weinanbau und -verarbeitung. Hierfür wurde in der Vergangenheit und wird in der Zukunft in die Kellereitechnik und den Außenbetrieb investiert – immer mit dem Gedanken, alles noch achtsamer für Wein und Natur zu gestalten.

Vinothek mit gradlinig-modernem Design

So gradlinig wie das moderne Design der stylischen Vinothek auf dem Hügel direkt am Ortseingang von Großkarlbach sind auch die Weine des Traditionshauses Weingut Dietrich, das auf eine lange Geschichte blickt. Bis über 400 Jahre zurück reicht die Historie, stets geprägt von den Spitzenlagen wie „Burgweg“ und „Im Großen Garten“. Wissen rund um den Rebensaft aus der ganzen Welt haben die beiden Winzer bei Aufenthalten in Südafrika, Kalifornien, Italien und Frankreich zusammengetragen und lassen dieses in die Weinbereitung mit einfließen. Mit viel Handarbeit und modernster Technik entstehen Weine von großer Eleganz und noch größerem Trinkfluss. Das Duo setzt dabei neben König Riesling vor allem auf Burgundersorten, Sauvignon blanc und Rosé. Alle gibt es neben dem fruchtig-trockenen Edelstahlausbau auch knochentrocken aus dem Barrique.

Adresse und Öffnungszeiten

Am Osterberg 1, 67229 Großkarlbach; Tel.: 06238 2000; Online: weinhof-dietrich.de; Mail: info@weinhof-dietrich.de; Öffnungszeiten Weingut: Mo bis Sa 9 – 12 & 13 – 18 Uhr und nach Vereinbarung; Weinbar: Fr 16 – 21.30 Uhr, Sa 15 – 21.30 Uhr, So 14 – 21 Uhr

Arnd und Gerrit Dietrich lieben ihren Wein auch unkonventionell.
Arnd und Gerrit Dietrich lieben ihren Wein auch unkonventionell.

Drei Fragen an Arnd und Gerrit Dietrich

Was bereitet Ihnen die meiste Freude bei der Arbeit mit Wein?
Es ist im Prinzip das Komplettpaket. Die Arbeit ist extrem abwechslungsreich – von der fast meditativen Ruhe im Weinberg bis hin zum quirligen Leben in der Weinbar. Der Wein selbst ist ja das Ergebnis eines langen Prozesses. Jedes Jahr ist anders. Da steckt auch viel von einem selbst drin. Es ist ein sehr persönliches Produkt.

Welchen Ihrer Weine würden Sie einem „Wein-Neuling“ empfehlen?
Ein guter Einstieg in die Welt der trockenen Qualitätsweine ist unser Chardonnay und Weißburgunder. Unkompliziert, trocken, aber nicht zu trocken mit moderater Säure. Ein Wein, der zu fast allen Speisen, aber auch einfach so Spaß macht.

Wie sehen Sie die Entwicklung hin zum Wein als Wertanlage?
Diesen Trend sieht man aktuell in vielen Bereichen. Ein Wein ist etwas „Lebendiges“, er verändert, entwickelt sich und hat irgendwann die perfekte Trinkreife. Diese zu verpassen, weil er in irgendeinem Tresor gelagert wird, möchte wohl kein Winzer oder Weinliebhaber. Das wäre eine Degradierung zum bloßen Spekulationsobjekt. Als „Pälzer“: furchtbar. (lachen)

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