Pfalz Staatsbesuch aus Belgien: Der König möchte Wein kaufen (mit Videos)

Weinprobe in Deidesheim: Stephan Attmann, Geschäftsführer des Weinguts von Winning, lässt das Königspaar auch einen Riesling Ozy
Weinprobe in Deidesheim: Stephan Attmann, Geschäftsführer des Weinguts von Winning, lässt das Königspaar auch einen Riesling Ozyetra aus der Lage Pechstein verkosten.

Das belgische Königspaar Philippe und Mathilde kommt bei seinem Rheinland-Pfalz-Besuch auch in die Pfalz. Mit Biontech und der BASF präsentiert das Land seine beiden wirtschaftlichen Prunkstücke. Abends gibt es vom besten Tropfen, den Philippe am liebsten gleich mitgenommen hätte.

BASF-Chef Martin Brudermüller begüßte das Königspaar, das kurz nach 15 Uhr – aus Mainz kommend – am Tor 2 beim Besucherzentrum aus der Staatskarosse stieg. Eine kleine Tour durch das Zentrum schloss sich an, bei der die Leiterin des Ludwigshafener Standorts, Melanie Maas-Brunner, kurz die Geschichte der BASF erläuterte, inklusive der Erklärung, was „Anilin“ bedeutet. Brudermüller selbst erklärte anschließend den Steamcracker und erörterte dem Königspaar die Bemühungen der BASF zur Reduktion ihres Kohlendioxid-Ausstoßes.

Der König beherrscht viele Sprachen

Es wurde Englisch gesprochen, obwohl der König der Belgier alle drei Amtssprachen seines Landes spricht – und eine davon ist Deutsch, was er früher am Tag in der Staatskanzlei in Mainz auch unter Beweis gestellt hatte. Im Anschluss an die Programmpunkte im Besucherzentrum gab es für die Gäste noch eine Werksrundfahrt mit dem Bus.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Dass der König bei seinem Besuch in Rheinland-Pfalz die BASF gezeigt bekam, ist kein Zufall. Denn der Ludwigshafener Konzern betreibt im belgischen Antwerpen sein zweitgrößtes Werk auf dem europäischen Kontinent. Rund 3500 Menschen arbeiten an dem Standort, der in den 90-er Jahren eine Zeitlang den größten Steamcracker der Welt beherbergte. Der Chef des belgischen Standorts, Jan Remeysen, war seinem Monarchen vorausgereist und gehörte zu den BASF-Spitzen, die Seine Majestät und Gattin begrüßten.

Das Land zeigt die wirtschaftlichen Zugpferde

Auch nach einer anderen Logik ist die BASF ein Ziel für die Rheinland-Pfalz-Tour von Philippe und Mathilde: Das Land will sich von seiner wirtschaftlich starken Seite zeigen. Zuvor hatte das Königspaar zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs bei Biontech in Mainz vorbeigeschaut. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte die Besucher begrüßt. „Wir sind sehr stolz, dass Sie hier sind“, sagte Dreyer, die es nach der Bund-Länder-Runde am Vorabend in Berlin gerade noch rechtzeitig zurück nach Mainz geschafft hatte. „Das ist unser großer Leuchtturm“, sagte sie zu den Gästen aus Belgien mit Verweis auf das Unternehmen.

Abendessen mit den Biontech-Gründern

Bei einem anschließenden Rundgang durch die Labore informierte das Unternehmen das Königspaar über seine laufenden Forschungen bei der Suche nach individualisierten Therapien gegen Krebs. Den von Biontech entwickelten Corona-Impfstoff kennt man in Belgien unter dem Namen des US-Pharmariesen Pfizer, der das Mittel weltweit vermarktet und in Belgien ein großes Werk betreibt. Die ersten Biontech-Impfstoff-Dosen für den weltweiten Vertrieb wurden dort hergestellt, erläuterte Biontech-Vorstand Sean Marett. Die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci hatten Philippe und Mathilde bereits am Dienstag beim Abendessen kennengelernt, am Mittwoch waren sie laut Biontech auf einer Forschungsreise unterwegs.

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Der König selbst äußerte sich nur im Rahmen seines Besuchs in der Staatskanzlei. Er bezeichnete Rheinland-Pfalz „angesichts der Herausforderungen, vor denen wir alle stehen“ als „innovativen Akteur und wichtigen Partner“. „Zum Klimawandel, der unsere Landwirtschaft, ihre Weinberge oder den Schiffsverkehr auf dem Rhein beeinträchtigt, ist nun noch eine geopolitische Situation hinzugekommen, die sich direkt auf unsere Wirtschaft, die Kaufkraft der Haushalte, die Beschäftigung und das Gesundheitswesen auswirkt“, sagte der Monarch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.

Solidarität mit den Flutopfern

Der König brachte auch seine Solidarität mit den Bewohnern, Städten und Gemeinden im Ahrtal zum Ausdruck, „die von den schrecklichen Überschwemmungen im Sommer 2021 betroffen waren, genau wie die Städte und Dörfer an den Flüssen Ourthe und Weser in Belgien.“ Philippe betonte: „Ich bewundere ihre Resilienz und ihren Mut.“

Und am Ende einen Tropfen aus der Schatzkammer

Zum Abschluss des ersten Besuchstags stand eine Stippvisite in Deidesheim auf dem Programm. Im Weingut von Winning probierte das Königspaar nach einem kurzen Spaziergang in den Weinbergen oberhalb der Stadt einige edle Tropfen, darunter aus der Schatzkammer des Weinguts einen Riesling Ozyetra aus der Lage Pechstein – der Philippe so gut mundete, dass er gerne einige Flaschen mitnehmen wollte. Beim anschließenden Abendessen im kleinen Kreis im Restaurant „Leopold“, an dem auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer teilnahm, wurde als Hauptgang Hischkalb mit Steinpilzen serviert. Am Donnerstag reist das Königspaar weiter an den Mittelrhein.

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