Pfalz Pfalztheater Kaiserslautern: Lasker-Schüler-Preis für Felicia Zeller

Felicia Zeller 2013 beim RHEINPFALZ-Gespräch in Mannheim, wo sie Hausautorin am Nationaltheater war.
Felicia Zeller 2013 beim RHEINPFALZ-Gespräch in Mannheim, wo sie Hausautorin am Nationaltheater war.

Felicia Zeller erhält den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2020 des Pfalztheaters Kaiserslautern, den das Haus im Auftrag der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur vergibt. Ihre Texte „sind sprachschön und brutal, satirisch und schmerzlich fassen sie die Neurosen der Gegenwart in griffige Formeln“, befand die Jury über die Arbeit der 49-Jährigen, die aus Stuttgart stammt, an der Filmakademie Baden-Württemberg studierte und 2013 Hausautorin am Mannheimer Nationaltheater war. Zeller schreibt neben bereits vielfach prämierten Theaterstücken auch Kurzprosa und dreht Kurzfilme. Ihr aktuelles Stück „Der Fiskus“ beschreibt sie als einen „Thriller um Steuergerechtigkeit“.

Eloquente Selbstanklage

Zeller spüre „im redseligen Alltagsgeplapper die Wunden der Gegenwart auf“, urteilte die Jury des Preises weiter. Eloquente Selbstanklage trete an die Stelle von Handlung und Verantwortungsübernahme. Ihre Figuren, die sie dennoch nie bloß stelle, „knallen sich mit Vorliebe Halbsätze vor den Latz – als spiegelten sie direktemang die Alltagserfahrung der Fragmentierung, forciert durch die Kommunikationsmedien der Gleichzeitigkeit“.

Der mit 5000 Euro dotierte und mit der Uraufführung am Pfalztheater verbundene erste Stückepreis wiederum geht an Caren Jeß für „Der Popper“, das die „Geschichte eines erlebten und eines drohenden Absturzes“ erzähle. „Der Popper“ wird in der Spielzeit 2020/21 am Pfalztheater uraufgeführt.

Auch drei Stückepreise

Den mit 3000 Euro dotierten zweiten Stückepreis, der auf Wunsch auch als dreimonatiges Aufenthaltsstipendium am Pfalztheater ausgegeben werden kann, bekommt Leon Ospald für sein Stück „Guppysterben“ über „den bizarren Alltag einer Polizeistation“. Den dritten Stückepreis (2000 Euro) erhält Magdalena Schrefel für ihr Stück „Ein Berg, viele“, in dem es um das aktuelle Thema der Grenzziehung gehe.

Die Preise werden am 1. März 2020 während der ersten Rheinland-Pfälzischen Theatertage im Pfalztheater Kaiserslautern vergeben.

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