Speyer/Queidersbach Nach Anfeindungen: Neue Aufgabe für Pfarrer Asomugha

Pfarrer Patrick Asomugha in Queidersbach.
Pfarrer Patrick Asomugha in Queidersbach.

Pfarrer Patrick Asomugha, der nach einer Morddrohung und mehreren Anfeindungen im April seine bisherige Pfarrei in Queidersbach (Kreis Kaiserslautern) verlassen hatte, bekommt in Speyer eine neue Aufgabe. Mit Wirkung vom 1. Juli hat Bischof Karl-Heinz Wiesmann den aus Nigeria stammenden Pfarrer zur priesterlichen Mithilfe in der Pfarrei Speyer Pax Christi angewiesen. Das heißt, Asomugha hat keine Leitungsfunktion mehr, sondern arbeitet in der Seelsorge mit.

Der 56-Jährige hatte die Pfarrei Heiliger Franz von Assisi in Queidersbach seit August 2017 geleitet. Dem Bistum zufolge gab es seit Mitte 2019 immer wieder Anfeindungen. Im März hinterließen Unbekannte auf dem Garagentor eine Morddrohung. Das Bistum zog den Pfarrer deshalb aus Queidersbach ab, seine neue Aufgabe war zunächst offen.

Bürgermeister: Ort ist nicht rassistisch

Viele Bürger hätten auf die Nachricht vom erzwungenen Wechsel mit Bedauern reagiert, sagte damals Queidersbachs Bürgermeister Ralph Simbgen. Der Ort sei mit Sicherheit nicht rassistisch. Das Dorf hat etwa 2900 Einwohner. Bischof Wiesemann hatte im Mai in einem offenen Brief an die Gemeinde von „gegenseitigen Verwerfungen“ und „aufgebautem Misstrauen“ gesprochen. Für eine umfassende Aufarbeitung des Geschehenen und eine zukunftsorientierte Versöhnung müsse eine „externe, kirchlich unabhängige und professionelle Mediation eingeschaltet werden“. Wiesemann: „Aus meinen Zeilen entnehmen Sie, dass auch mir die Auseinandersetzungen ans Herz gehen und Kummer bereiten.“

„Komplexe Konfliktsituation“

Beobachter sehen den Konflikt vielschichtig. So hätten sich etwa konservative Kräfte in der Pfarrei an einer liberalen Haltung des Geistlichen gestoßen, heißt es unter anderem. Wiesemann sprach in seinem offenen Brief von einer „komplexen Konfliktsituation“.

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