Pfälzerwald-Verein Mitglieder entscheiden per Umlaufverfahren

Bernd Wallner, Geschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins.
Bernd Wallner, Geschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins.

Erstmals in seiner fast 120-jährigen Geschichte wird der Pfälzerwald-Verein (PWV) seine Delegiertenversammlung im Umlaufverfahren organisieren. Eine Präsenzveranstaltung ist wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, sagte PWV-Geschäftsführer Bernd Wallner auf Anfrage.

Traditionell organisiert der rund 25.000 Mitglieder zählende Wanderverein seine Mitgliederversammlungen im zeitigen Frühjahr an wechselnden Orten in der Pfalz beziehungsweise der Saarpfalz. Die letzte fand am 16. März 2019 in Miesau (Kreis Kaiserslautern) statt. Schon im vergangenen Jahr musste die Versammlung wegen des Coronavirus ausfallen. Auch in diesem Jahr wäre sie aus dem gleichen Grund als Präsenzveranstaltung nicht möglich.

Vorstandswahlen stehen an

Ein weiteres Jahr habe der PWV-Hauptvorstand aber nicht über den Kopf der Mitglieder hinweg weiterarbeiten wollen, erläuterte Wallner. „Wir brauchen dringend die Feststellung des Jahresabschlusses, die Entlastung des Vorstandes und die Entscheidung über den Haushalt.“ Hinzu komme, dass in diesem Jahr Wahlen für das Führungsgremium anstehen. Deshalb habe sich der Vorstand am Donnerstagabend für das Umlaufverfahren entschieden. Dies sei eine Möglichkeit, die laut dem Bundesjustizministerium für Vereine im Hinblick auf die Coronalage zulässig sei.

Bis Ende dieser Woche wird die PWV-Geschäftsstelle nach Wallners Worten alle Delegierten der fast 200 Ortsgruppen anschreiben und über die Einzelheiten des Umlaufverfahrens informieren. Die Ortsgruppen haben dann Gelegenheit, Anträge beziehungsweise Alternativvorschläge zur Zusammensetzung des Vorstandes zu übermitteln. Danach werden ihnen alle Wahlvorschläge und Abstimmungsunterlagen samt Begründungen und Stimmkarten zugeschickt. Der Geschäftsführer appelliert an die Ortsgruppen, nach Möglichkeit ausnahmsweise auf eigene Anträge zu verzichten, um das Verfahren nicht zu verkomplizieren. Auch der Vorstand werde sich zurückhalten.

Umlaufverfahren soll bis Anfang Juli abgeschlossen sein

Die von den Ortsgruppen übermittelten Abstimmungsergebnisse werden unter Aufsicht einer neutralen Wahlkommission festgestellt, betonte Wallner. Er gehe davon aus, dass das Verfahren bis Anfang Juli abgeschlossen sein werde. Damit die Beschlüsse wirksam werden können, hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, dass mindestens die Hälfte der Mitglieder beziehungsweise Delegierten bis zu der von der Vereinsführung gesetzten Frist ihre Stimmen abgegeben haben. Der Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass der PWV diese Hürde nehmen wird.

Über den Austritt aus dem Deutschen Wanderverband soll nach Wallners Worten entschieden werden, sobald wieder eine traditionelle Delegiertenversammlung organisiert werden kann. Zu diesem Thema müsse eine ausführliche Diskussion in einer Präsenzveranstaltung möglich sein.

x