Pfalz Missbrauchsskandal im Saarland weitet sich aus: Neuer Fall – Ausschuss nimmt Arbeit auf

Während der parlamentarische Untersuchungsausschuss Missbrauchsverdacht am Universitätsklinikum des Saarlands (UKS) in Homburg am Mittwoch in Saarbrücken seine Arbeit aufnimmt, ist am Dienstag ein neuer Verdachtsfall bekanntgeworden. Im Sommer 2012 soll dort ein Mädchen in der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik sexuell missbraucht worden sein, wie die Frankfurter Rundschau berichtete. Nach Informationen der RHEINPFALZ war in diesem Fall zunächst die Familie in Verdacht geraten, sich an der Tochter zu vergehen, dann hätten interne Untersuchungen jedoch den Verdacht auf die Klinik gelenkt. Die Mutter des Kindes sei zunächst nicht informiert worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Saarbrücken laufen wegen des mutmaßlichen Übergriffs Ermittlungen gegen Unbekannt. Vorausgegangen war laut Staatsanwaltschaft eine Anzeige im August.

„Verdacht des systematischen Vertuschens“

Der neue Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch am UKS hat bei Politikern im Saarland für Empörung gesorgt. Linke-Fraktionschef Oskar Lafontaine, kritisierte die „unzureichende Aufklärung“ der Klinik. Er empfinde es als „beschämend“, dass immer neue Vorwürfe auftauchten, sagte er. Auch der SPD-Abgeordnete und Obmann im Untersuchungsausschuss „Verdachtsfälle Missbrauch“, Jürgen Renner, zeigte sich geschockt. Sollten die jüngsten Darstellungen zutreffen, „verdichtet sich der Verdacht eines systematischen Verschweigens und Vertuschens“ im Umgang mit mutmaßlichen Missbrauchsfällen, sagte er. Die Aufklärungsarbeit des Klinikums hält er für unzureichend.

Erst durch Recherechen wird Klinikum aktiv

Ende Juni hatte das WDR-Magazin Monitor einen Skandal am UKS aufgedeckt. Eltern mutmaßlicher Opfer waren erst im Zuge der Monitor-Recherchen von Staatsanwaltschaft und Klinikum informiert worden, dass ein mittlerweile verstorbener Assistenzarzt zwischen 2010 und 2014 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sich wegen sexuellen Missbrauchs strafbar gemacht haben könnte.

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