Pfalz Mannheimer Energieversorger MVV baut Umsatz und Gewinn aus
Die Mannheimer MVV Energie AG hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 (30. September) Umsatz und Gewinn gesteigert. Enttäuschend verlief die Wind-Saison. Den am Dienstag veröffentlichten Zahlen zum Dreivierteljahr zufolge stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vorjahresvergleich um 2 Prozent auf 250 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum um 3 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.
Wachstum dank Ökostrom-Direktvermarktung
Vorstandsvorsitzender Georg Müller verweist auf die leichte Erholung der Abfall- und Biomassepreise – die MVV betreibt in England und Deutschland Heizkraftwerke – und auf Erfolge im bundesweiten Vertrieb sowie bei der Direktvermarktung erneuerbarer Energie. Zudem seien die Zuwächse der hohen Verfügbarkeit der eigenen Kraftwerke in Deutschland und Großbritannien sowie der kühlen Witterung in den Wintermonaten zu verdanken. Negativ habe sich hingegen ein im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent geringeres Windaufkommen ausgewirkt. Das Vorsteuerergebnis (Ebt) kletterte nach drei Quartalen im Vorjahresvergleich um 11 Prozent auf 209 Millionen Euro. Der Gewinn stieg um 2 Prozent auf 125 Millionen Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,90 Euro gegenüber 1,86 Euro im Vorjahr.
Die MVV will mehr Ökostrom erzeugen
Müller bekräftigte die Prognose für das volle Geschäftsjahr. Die MVV geht von einem leichten Wachstum bei Umsatz (2015/16: 4,1 Milliarden Euro) und beim um Sondereffekte bereinigten Ebit (2015/16: 213 Millionen Euro) aus. Die Anzahl der Mitarbeiter verringerte sich zum Stichtag 30. Juni auf 5987 (2016: 6109). Die Investitionssumme schrumpfte im Dreivierteljahr um gut ein Fünftel (22 Prozent) auf 128 (Vorjahr: 164) Millionen Euro. Dabei gingen die Investitionen in Wachstum um gut die Hälfte (52 Prozent) auf 46 Millionen Euro zurück, während die Investitionen in den Bestand um gut ein Fünftel (21 Prozent) auf 82 Millionen Euro wuchsen. Die MVV will die Ökostromerzeugung in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Zwischen 2010 und 2016 stieg deren Kapazität von 200 auf 418 Megawatt (MW). Der Versorger ist zusammen mit RWE und EnBW Anteilseigner des Mannheimer Steinkohlekraftwerks GKM. Allein dessen neuester Block 9 verfügt über 911 MW, alle vier Blöcke zusammen über fast 2150 MW.