Pfalz Mannheim: Blogger wegen erfundenem Terroranschlag verurteilt

Der Betreiber des Rhein-Neckar-Blogs wurde zu 12.000 Euro Strafe verurteilt. Symbolfoto: dpa
Der Betreiber des Rhein-Neckar-Blogs wurde zu 12.000 Euro Strafe verurteilt. Symbolfoto: dpa

Zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro wurde der Betreiber und Redaktionsleiter des Rhein-Neckar-Blogs am Montag vom Amtsgericht Mannheim verurteilt. Der Journalist hatte am 25. März 2018 nachts um 3.42 Uhr in dem Internetdienst einen Text veröffentlicht und mit Facebook verlinkt, in dem berichtet wurde, dass Mannheim vom bisher größten Terroranschlag Westeuropas betroffen sei. Verurteilt wurde der 52-jährige Journalist wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Vortäuschen, dass schwere Straftaten bevorstehen würden.

Verurteilter will Berufung einlegen



Der Mannheimer hat auf Anfrage der RHEINPFALZ mitgeteilt, dass er Berufung gegen das Urteil einlegen wird. Sein Anwalt Maximilian Endler hatte Freispruch gefordert: Der Artikel sei zwar „unangemessen“ und „nicht gut geschrieben“ und es könne durchaus sein, dass mancher Leser Angst bekommen habe, doch werde zwar über einen Terrorangriff berichtet, aber nicht darüber, dass in der Nacht noch weitere schwere Straftaten zu erwarten sind.

„Verhaltensexperiment“



Der 52-Jährige habe nicht nur vorgetäuscht, dass weitere schwere Straftaten bevorstehen, sondern mit den Lesern auch ein „Verhaltensexperiment“ gemacht und die dabei ungefragt als „Versuchskarnickel“ benutzt“, so Staatsanwältin Melanie Reichert.

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