Neustadt Kuckucksbähnel: Die alte „Speyerbach“ tut’s noch mal

Auch 2020 startete das Kuckucksbähnel erst Mitte Juni in die Saison.
Auch 2020 startete das Kuckucksbähnel erst Mitte Juni in die Saison.

Wenn das Kuckucksbähnel am 13. Juni in die Saison startet, fährt die Dampflok „Speyerbach“ vorneweg. Damit verweist sie ihre designierte Nachfolgerin „Sissi“, die erst technisch noch aufgerüstet werden muss, wohl zum letzten Mal in die Schranken.

Die Truppe um Ralf Rudolph ist gerüstet. Gemeinsam mit ihrem „Bahnchef“ fiebern die rund 60 Ehrenamtlichen dem Sonntag entgegen. Dann kann’s losgehen – endlich stehen die Gleise zwischen Neustadt und Elmstein wieder unter Dampf, darf das Kuckucksbähnel Fahrt aufnehmen. Geplant war das für 1. Mai. Aber erneut hat die Pandemie den üblichen Saisonstart verhindert.

Andererseits hat das Kuckucksbähnel-Team im vergangenen Jahr Erfahrung mit den Hygiene-Vorschriften gesammelt. Das hat es 2021 leichter gemacht, wie Rudolph sagt. Maximal 250 Ausflügler pro Fahrt sind möglich. Auch das Angebot der Zugschänke bleibt eingeschränkt: keine Speisen, Getränke nur in Flaschen.

Mehr Zeit zum Essen

Dafür wurde das kulinarische Angebot am Zielort aufgerüstet. Dazu gehören Verkaufsstände am Elmsteiner Bahnhof, zusätzlich wird am Bahnhof und auf der Homepage informiert, was die Gastronomie rund um Elmstein zu bieten hat. Zu jedem Regelfahrtag werde diese Information aktualisiert, verspricht Rudolph.

Damit keiner beim Essen hetzen muss, wurden die Fahrzeiten verändert. Gestartet wird wie immer sonntags um 10.45 Uhr auf Gleis 5 im Hauptbahnhof Neustadt. Dann geht es nach Elmstein, Ankunft kurz nach 12 Uhr. Dort haben die Fahrgäste zwei Stunden Zeit, bis es um 14.15 Uhr wieder zurück geht. Zumindest bis Lambrecht. Dort steigen Fahrgäste mit dem Ziel Neustadt in die S-Bahn um (das Ticket gilt natürlich). Das Kuckucksbähnel aber fährt um 15.30 Uhr wieder nach Elmstein, wo um 17.05 Uhr die Rückfahrt nach Neustadt ansteht. Diese „Zwischenfahrt“ soll helfen, die Anzahl an Fahrgästen etwas zu entzerren, damit alle eine möglichst entspannte Reise haben. „Wir sind ja kein ICE, sondern eine Bimmelbahn“, meint Rudolph augenzwinkernd.

„Sissi“ muss warten

Gezogen wird diese Bimmelbahn von der „Speyerbach“, einer Dampflok Baujahr 1904. Schon vor zwei Jahren hätte sie aufs Altenteil geschoben werden sollen. Denn mit „Sissi“ – einer Dampflok, die 1928 ihre ersten Zugkilometer im österreichischen Waldviertel absolvierte – ist schon eine würdige Nachfolgerin gefunden. Indes fehlt es vor allem wegen Corona an Geld, um die letzten technischen Voraussetzungen dafür zu erfüllen, dass „Sissi“ nicht nur auf der Ausflugsstrecke zwischen Lambrecht und Elmstein fahren darf, sondern auch auf der öffentlichen Strecke zwischen Neustadt und Lambrecht.

Da die „Speyerbach“ Unterstützung braucht, um das Bähnel durch die Täler zu ziehen, ist wieder eine Diesellok zum Schieben im Einsatz. Am 11. Dezember aber soll die „Speyerbach“ endgültig aufs Abstellgleis. Ob für immer, auch das ist eine Frage des Geldes, wie Rudolph sagt.

Fahrgäste sollen spontan kommen

Übrigens: Noch etwas Neues haben sich die Eisenbahnfreunde für 2021 einfallen lassen. Sie wollen verstärkt auf spontane Fahrgäste setzen. In unsicheren Corona-Zeiten ist das leichter zu handhaben. Rudolphs Tipp: sonntags gegen 9.45 Uhr auf Gleis 5 sein, wo auch der Fahrkartenschalter des Bähnels zu finden ist. Wer im Eisenbahnmuseum selbst noch etwas erleben möchte: Dort kann ab nächster Woche die neue E-Lok Baujahr 1974 von innen besichtigt werden.

Internet: www.eisenbahnmuseum-neustadt.de

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