Pfalz Kommentar zu Eintrittsgeldern auf Weinfesten: Ein Irrweg

Zu Pfälzer Weinfesten gehört Geselligkeit und spontanes Zusammenkommen.
Zu Pfälzer Weinfesten gehört Geselligkeit und spontanes Zusammenkommen.

Weinfeste müssen kostenlos bleiben. Mit einem eingezäunten Festgelände geht ein Stück Pfälzer Kulturgut verloren.

Ein kleiner Geldbetrag kann für so viel Unmut sorgen: Die Idee einiger Gemeinden, für den Besuch eines Weinfests Eintritt zu verlangen – und seien es nur drei Euro – wurde von vielen Pfälzern kritisiert. Und das zu Recht! Es ist aus Sicht der Veranstalter nachvollziehbar, dass sie die gestiegenen Kosten kompensieren müssen, die sie beispielsweise durch die verschärften Sicherheitsauflagen aufgrund des neuen Polizei- und Ordnungsgesetzes haben.

Diese Mehrkosten durch ein Eintrittsgeld abzufedern, hat sich jedoch als eine Fehlentscheidung erwiesen. Demnach ist es die richtige Entscheidung der Veranstalter, auf die Kritik der Besucher zu reagieren und die Weinfeste wie die Deidesheimer Weinkerwe oder das Andechser Bierfest in Haßloch wieder kostenlos anzubieten. Die Rückmeldungen haben deutlich gemacht, dass die Besucher eher bereit sind, mehr Geld für die Getränke zu zahlen, als sich in eine Warteschlange am Eingang zu stellen und Eintritt zu bezahlen – obwohl das für die meisten vermutlich sogar günstiger wäre.

Das zeigt, dass es nicht um den Eintrittspreis an sich geht, sondern darum, dass mit einem eingezäunten Gelände ein großes Stück an der Pfälzer Weinfestkultur verloren geht, die auch vom spontanen Flanieren über die Festmeile lebt.

Die Feste entlang der Weinstraße gehören zum Pfälzer Kulturgut und sollten deshalb unbedingt erhalten werden. Um das zu erreichen, sollten aber auch die Gäste ein bisschen mehr Verständnis für die Mühen der Gemeinden aufbringen, unter den neuen Sicherheitsauflagen eine Lösung zu finden, die für alle passt. Fest steht: Das Eintrittsgeld war es nicht.

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