Pfalz Im Überblick: Wie Pfälzer Retter in den Flut-Zonen helfen

Es ist etwa 23 Uhr am Mittwoch, als Wehrleute im Kreis Kusel alarmiert werden. Etwa zwei Stunden später brechen sie auf, sie werden im überfluteten Raum Trier gebraucht. Ungefähr gleichzeitig fährt auch der Unwetterschutzzug des Donnersbergkreises los, um mit Pumpen und 450 Sandsäcken im gleichen Gebiet auszuhelfen. Am Donnerstagvormittag geht die Landesbehörde ADD dann schon davon aus, dass bereits 200 Rettungskräfte aus der Westpfalz ihre Kollegen in rheinland-pfälzischen Flut-Gebieten unterstützen. Doch es werden noch mehr.
100 Vorderpfäler Wehrleute
Der Ludwigshafener Feuerwehrchef vermeldet gegen Mittag: In den kommenden Stunden werden mehr als 100 Wehrleute aus der Vorderpfalz zu einem Sammelplatz im Landes-Norden fahren, um von dort aus zu einzelnen Einsätzen aufbrechen zu können. Schon in der Nacht sind außerdem sechs Disponenten der Ludwigshafener Rettungsleitstelle aufgebrochen, die bis auf weiteres dann immer wieder durch neue Kollegen ersetzt werden: Die Pfälzer nehmen in Koblenz Notrufe auf und erfassen sie so, dass ortskundigen Kräfte die Retter an den jeweiligen Einsatzort schicken können.
Südpfälzer starten ebenfalls
Einbezogen wird aber auch die Südpfalz: Auf dem Landauer neuen Messegelände sammeln sich am Nachmittag Rettungskräfte, die – unter anderem mit einer mobilen Küche – ins Katastrophengebiet fahren. Im Einsatz sind außerdem Pfälzer, die sich auf besonders anspruchsvolle Aufgaben spezialisiert haben: zum Beispiel die Taucherstaffel aus Kaiserslautern und die Rettungshundestaffel der Frankenthaler Feuerwehr. Und DLRG-Strömungsschwimmer aus Landau, Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) und Ludwigshafen-Oggersheim.
Menschen aus Seniorenheim retten
Sie haben in der Nacht auf Donnerstag dabei geholfen, Bewohner aus einem Seniorenheim in Kordel bei Trier zu retten. In diesem überfluteten Ort waren auch die Wehrleute aus dem Kreis Kusel und aus dem Donnersbergkreis im Einsatz, einer von ihnen berichtet: Sie mussten mit Unimogs zum Beispiel durch bis zu 1,50 Meter tiefes Wasser fahren. „Das war nicht ganz ungefährlich, zwei Unimogs der Bundeswehr sind dabei stecken geblieben.“