Pfalz Hitzewelle geht bis Dienstag weiter, Höchstwert am Montag erwartet
Zu verdanken ist die Hitzewelle einer Großwetterlage, die es dieses Jahr laut Müller nicht allzu oft gegeben hat. Am Wochenende hat sich ein Keil des Azorenhochs nach Mitteleuropa geschoben und mit einer südwestlichen Strömung sehr heiße Luft zu uns gelenkt. Die extreme Hitze wird sich allerdings nur bis Dienstag halten. Schon da wird es bei 34 Grad schwül; in der Folge muss abends nach Müllers Einschätzung mit ersten Gewittern gerechnet werden.
Tagsüber wird die Schwüle bereits ab Montag vielen zu schaffen machen. Ob Luft als „schwül“ empfunden werde, sei immer im Verhältnis der Luftfeuchtigkeit zur Temperatur zu sehen. Bei 25 Grad treffe das bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent zu, während bei 30 Grad bereits 45 Prozent unangenehm sein könnten – vom individuellen Empfinden ganz abgesehen. Müller rät älteren und gesundheitlich angeschlagenen Menschen, viel zu trinken, schattige Plätze aufzusuchen sowie körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Zur Mittagszeit sei im Freien leichte Kleidung und eine passende Kopfbedeckung zu empfehlen.
Wechsel zur Wochenmitte
Zur Wochenmitte erwartet Christian Müller den Durchzug einer sogenannten Konvergenz. Die sei eine markante Wetterlinie, an der die labil geschichtete Luft schlagartig aufsteigen muss. Die Folge: teils unwetterartige Gewitter mit lokalem Starkregen, Hagel und Sturmböen. Der August macht insofern da weiter, wo der Juli an einigen Orten aufgehört hat. So fielen Ende des Monats und am 2. August in Teilen der Südpfalz bei Gewittern bis zu 85 Liter pro Quadratmeter – beispielsweise rund um Winden und Minfeld. (Kreis Germersheim).
In Speyer lag die mittlere Temperatur im Juli nach Angaben des Meteorologen Ingo Bertram gegenüber dem langjährigen Durchschnittswert leicht erhöht bei 21,1 Grad. Dort sind als Monatssumme 69 Liter pro Quadratmeter gefallen. In Büchelberg (Kreis Germersheim) verzeichnete Wetterbeobachter Manuel Meinzer als Monatssumme 84,8 Liter – also genauso viel, wie am 2. August bei Winden und Minfeld innerhalb von einer Stunde vom Himmel prasselte.
Unterschiedlich viel Regen
Die unwetterartig verstärkten Gewitter beeinflussten in der Pfalz nach Müllers Daten die Niederschlagsbilanz: Während in der Nordwestpfalz in Bayerfeld-Steckweiler (Donnersbergkreis) 100 Liter pro Quadratmeter registriert wurden, fielen in Maikammer (Kreis Südliche Weinstraße) nur 34 Liter. Auf der Kalmit bilanzierte Christian Müller 48 Liter. Dies verdeutliche nachdrücklich, wie unterschiedlich die Intensität der Niederschläge in der Region ausfallen könne.
Keine extreme Hitze mehr
Der Wetterexperte prognostiziert auf Basis von Computer-Mittelfrist-Modellen in der zweiten August-Hälfte eher unbeständiges Wetter ohne extreme Hitze: Nach der jetzigen Hitzewelle werden sich während der sogenannten Hundstage, die bis 23. August andauern, die Temperaturen um die 25-Grad-Marke einpendeln. Die bisherige Rekordtemperatur in der Pfalz von 39,8 Grad – gemessen am 25. Juli 2019 in Speyer – wird somit dieses Jahr ebenso unangetastet bleiben wie der frühere Spitzenwert von 39,7 Grad, der am 7. August 2015 in Bad Dürkheim ermittelt wurde.