Schneevergnügen Hier ist Schlittenfahren in der Pfalz besonders schön

Rauf rennen, runter rodel: Schlittenfahren ist auch Sport!
Rauf rennen, runter rodel: Schlittenfahren ist auch Sport!

Es gibt mal wieder Schnee – Zeit, den Schlitten rauszuholen! Die Hügel des Pfälzerwalds und des Nordpfälzer Berglands laden mit einigen Hängen geradezu dazu ein, sie auf Kufen hinunterzufahren. Wir sagen, wo’s am schönsten ist, wo man es überhaupt darf – und wo man es lieber nicht versuchen sollte.

Die gute Nachricht: Schlittenfahren ist fast überall, wo man es gerne machen will, nicht nur geduldet, sondern auch erlaubt. Es gehört laut Landesforstverwaltung zur Nutzung des Waldes „zum Zwecke der Erholung“, wie es im Landeswaldgesetz heißt. Dessen Paragraph 22 regelt nahezu alles rund um die Freizeit-Nutzung des Waldes; Rodelschlitten sind darin nicht explizit erwähnt, doch sie gehören dazu, erläutert Günter Franz von den Landesforsten. Wer also rodelt, für den gelten dieselben Gesetze wie für Wanderer. Das gilt auch für Naturschutzgebiete und für das Biosphärenreservat.

Bitte Rücksicht nehmen!

Was auch im Gesetz steht: Die Nutzung des Waldes zur Erholung erfolgt auf eigene Gefahr. „Kurz gesagt: Keinen leichtfertigen Unsinn machen“, so Franz. Und es ist Rücksicht gefordert: „Die Lebensgemeinschaft Wald und die Bewirtschaftung des Waldes dürfen nicht gestört werden“, steht im Gesetz. Nicht schlecht, sich das speziell im Winter vor Augen zu halten. Denn in der kalten Jahreszeit haben die Tiere dort weniger Energiereserven und sollten nach Möglichkeit nicht unnötig in Aufregung versetzt werden. Die Maxime des rücksichtsvollen Wanderns, auf den Wegen zu bleiben und keinen unnötigen Lärm zu verursachen, gilt also auch fürs Rodeln. Alle diese Regeln gelten sowohl für Staatsforsten als auch für Privatwald. Solange sich alles auf öffentlichen Wegen abspielt, sind die Besitzverhältnisse nicht von Bedeutung.

Vorsicht, Straßen!

Genau hinschauen sollte, wer verschneite befestigte Wege zum Rodeln nutzen will. Bei manchen davon könnte es sich um öffentliche Straßen handeln, beispielsweise wenn es Zufahrten zu im Wald liegenden Gebäuden oder Wanderwegen sind. Da gilt dann die Straßenverkehrsordnung, und in dieser kommen Rodelschlitten tatsächlich vor. Paragraph 24 sagt: Es handelt sich um „besondere Fortbewegungsmittel“. Für solche gelten dieselben Regeln wie für Fußgänger. Sie dürfen normalerweise die Straße nur nutzen, um sie zu überqueren.

Wo einmal ein Skilift war

Und wo rodelt es sich nun besonders gut? In Queidersbach zum Beispiel. Der Ort am nordwestlichen Rand des Pfälzerwalds im Kreis Kaiserslautern besitzt einen bildschönen Hang zum Rodeln, die Katzenhalde. Kein Wunder: Der Hang wurde einst zum Skifahren angelegt, hier gab es sogar einen Skilift. Der Lift ist im Sommer 2016 demontiert worden, nachdem es jahrelang nicht richtig geschneit hatte. In Pirmasens geht man entweder am Hügel „Am Nußbaum“ westlich des Stadtgebiets rodeln oder am Eisweiher. Dort, so geben Ortskundige Auskunft, befänden sich ein größerer und ein kleinerer geeigneter Hügel.

Nordpfalz und Maudacher Bruch

Im Nordpfälzer Bergland bietet sich der Hintersteinerhof an, südöstlich von Rockenhausen im Donnersbergkreis im Wald gelegen. Außerhalb der großen Waldgebiete bietet sich beispielsweise der Ski- und Rodelhang unterhalb der L480 östlich von Zweibrücken an, der zum dortigen Skiclub gehört; im gegenüberliegenden Zipfel der Pfalz rodeln die Ludwigshafener, wenn es mal genug Schnee gibt, am Michaelsberg, der mit 125 Metern höchsten Erhebung der Stadt, die nördlich des Stadtteils Maudach im Naherholungsgebiet Maudacher Bruch liegt.

Hier lieber nicht!

Es gibt auch Orte in der Pfalz, die bei Schneefall Lawinen befürchten müssen – und zwar Blechlawinen. Über den Hermersbergerhof, eine kleine Annexe von Wilgartswiesen im tiefsten Pfälzerwald, fielen im relativ schneereichen Winter 2020/21 derartige Massen an Tagestouristen her, dass man sich mit Teilsperrungen zu helfen versuchte. Ähnlich war das Bild beim Wintereinbruch zu Beginn des Jahres 2022 bei der Kalmit nahe Maikammer und am Donnersberg. Die Gemeinden haben mittlerweile zwar Verkehrskonzepte erarbeitet, um der Touristenmassen Herr zu werden. Wer einen Ausflug machen will und dafür das Auto nimmt, sollte aber lieber versuchen, erst gar nicht Teil der Masse zu werden, und lieber ein weniger prominentes Ziel wählen.

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