Kaiserslautern Fünf Brände in einer Nacht: Behörden vermuten Brandstiftung
Kaiserslauterns Feuerwehrchef Thomas Höhne kann sich nicht erinnern, wann einmal alle Feuerwehrleute der Stadt gleichzeitig alarmiert waren. Mehr noch: Es wurden sogar Kollegen aus dem benachbarten Landkreis, aus den Orten Otterberg und Otterbach, zu den Einsätzen hinzugerufen. Insgesamt waren mehrere Dutzend Feuerwehrleute im Einsatz, bekämpften fünf Brandherde, von denen die beiden am weitesten voneinander entfernten nur rund zwei Kilometer auseinander lagen. „In der Form habe ich das auch noch nicht erlebt“, sagte Höhne der RHEINPFALZ.
Fünf Menschen wurden mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert, berichtet die Polizei, die im Moment davon ausgeht, dass es sich um Brandstiftungen handelt und auch in diese Richtung ermittelt. Eine Vermutung, die auch Feuerwehrchef Höhne hat. Dass die Brandstellen – alle überwiegend im Ostteil der Stadt – nicht weit voneinander entfernt liegen, lege den Verdacht nahe, so Höhne.
Zwei Lastwagen in Flammen
Gebrannt hat es in der Nacht auf Mittwoch an fünf unterschiedlichen Stellen in der Stadt. Vier Brände brachen in Wohnhäusern aus, in einem Fall standen zwei Lastwagen auf dem Gelände eines Großmarktes in Flammen. In dem Fall wurden die Rettungskräfte durch die Brandmeldeanlage des Gebäudes alarmiert. Noch rechtzeitig, um ein Übergreifen der Flammen auf das Haus zu verhindern. Die beiden Lastwagen dagegen brannten aus.
Schon am Freitag zwei Einsätze
Bereits am vergangenen Freitag wurden Polizei und Feuerwehr zu zwei Bränden gerufen, die nicht allzu weit voneinander entfernt lagen. Auch hier stand der Verdacht auf Brandstiftung im Raum. Die Polizei ermittelt in diesen beiden Fällen noch und prüft nach eigenen Angaben einen Zusammenhang zu den Ereignissen in der Nacht auf Mittwoch.
Wohl kein Zusammenhang mit Fall Unkenbach
Eher unwahrscheinlich ist laut Polizei dagegen ein Zusammenhang mit den Brandstiftungen in Unkenbach (Donnersbergkreis). Dort ist es in diesem Jahr in einem Gehöft zu einer ganzen Serie von Bränden gekommen. Zuletzt war die Feuerwehr dort am 3. September zum Einsatz gekommen. Noch im September muss sich ein Jugendlicher vorm Jugendschöffengericht am Amtsgericht Rockenhausen wegen Brandstiftung in zwei Fällen verantworten – es geht um die Brände Nummer drei und vier in Unkenbach. Ein genauer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.