Kommentar Die Koalition im Bezirkstag steht

Der Bezirkstag will im Pfälzerwald keine Windräder.
Der Bezirkstag will im Pfälzerwald keine Windräder.

Malu Dreyer hat mit einigen wenigen Sätzen vor der Landtagswahl ein heißes Eisen angefasst: Sie versprach, nach einem Wahlsieg Windräder im Pfälzerwald zuzulassen. Sie musste wissen, dass das in der Region auf heftigen Widerspruch stoßen würde. Dafür, dass die Regierungschefin das in Kauf nahm, mag es manche Erklärung geben. Eine nahe liegende dürfte sein, dass sie sich die Grünen als Koalitionspartner gewogen halten wollte. Schließlich war aufgrund von Umfragen absehbar, dass die Ökopartei zulegen würde. Und nicht auszuschließen war, dass die Grünen vielleicht sogar so stark werden könnten, um nach dem 14. März zwischen SPD und CDU wählen zu können.

FWG strotzt vor Selbstbewusstsein

Die Freien Wähler strotzen seit dem Urnengang vor neuem Selbstbewusstsein. Nach mehreren vergeblichen Anläufen haben sie es zum ersten Mal ins Mainzer Parlament geschafft. Den Vorstoß von Malu Dreyer nutzten sie als willkommene Gelegenheit, die Stabilität der Bezirkstagskoalition zu testen. Schließlich haben sich im pfälzischen Parlament CDU, SPD und Grüne vor fast zwei Jahren zu einem Bündnis mit einem breiten Meinungsspektrum zusammengeschlossen. Dabei hätten sich damals CDU und SPD auch mit einer Zweier-Koalition begnügen können. Denn eine – wenn auch knappe – Mehrheit hätten beide Parteien auch ohne die Grünen.

Doch die Koalition hat den FWG-Test am Dienstag bestanden. Auch wenn es manchen Rednern der Grünen durchaus anzumerken war, dass ihnen Windräder zumindest in Teilen des Pfälzerwaldes eine Herzensangelegenheit wären.

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