Pfalz Coronavirus in China: BASF und ABB verhängen Reiseverbote nach Wuhan

Ein Mundschutz soll Bewohner vor dem Virus schützen.
Ein Mundschutz soll Bewohner vor dem Virus schützen.

[Aktualisiert 13.40 Uhr] Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus. In der Stadt Wuhan, wo die ersten Fälle bekannt wurden, sind auch Mitarbeiter von BASF und ABB abgestellt, die nun in einer abgeriegelten Stadt leben. Die BASF unterhält in Wuhan zwar keinen Produktionsstandort, wie das Unternehmen mitteilt. Allerdings seien dort derzeit 22 chinesische BASF-Mitarbeiter bei einem Kunden des Chemieunternehmens beschäftigt. „Wir beobachten die Lage vor Ort sehr genau und beraten die Mitarbeiter in Fragen der Gesundheit und Sicherheit“, sagte ein BASF-Sprecher bereits am Dienstag auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Es gelte für alle Mitarbeiter im Konzern ein Reiseverbot nach Wuhan. Ein Unternehmenssprecher betont, dass ein solches Verbot bereits von Seiten der Behörden bestehe.

BASF: Abstand zu Infizierten halten

Um das allgemeine Risiko akuter Atemwegsinfektionen auf Reisen in den betroffenen Gebieten zu verringern, rät die ärztliche Abteilung den BASF-Mitarbeitern engen Kontakt mit Menschen zu vermeiden, die an akuten Atemwegsinfektionen leiden und sich häufig die Hände zu waschen. Außerdem sollte der enge mit lebenden oder toten landwirtschaftlichen Nutztieren oder Wildtieren vermieden werden und Reisende mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion sollten die „Husten-Etikette“ einhalten (Abstand halten, Husten und Niesen mit Einwegtüchern oder Kleidung abdecken, Hände waschen). Das erklärt ein BASF-Sprecher auf RHEINPFALZ-Nachfrage am Samstag.

Wuhan ist besonders schwer von der Lungenkrankheit betroffen, die durch das Coronavirus ausgelöst wird. In der 11 Millionen Einwohner zählenden Metropole wurden die großen Straßen gesperrt, Flüge, Züge, Fähren, Fernbusse und der öffentliche Nahverkehr wurden gestoppt. Die Einwohner dürfen nur noch mit Schutzmasken aus dem Haus.

Infektionen unter Mitarbeitern nicht bekannt

Für den Technologie-Konzern ABB, der seinen Deutschland-Sitz in Mannheim hat, arbeiten in Wuhan 100 Mitarbeiter. Zur Eindämmung des Virus hat ABB seinen Mitarbeitern Reisen nach Wuhan untersagt, wie die Firma am Samstag bestätigte. Infektionen unter den Mitarbeitern seien demnach nicht bekannt.

Der Autozulieferer Schaeffler geht noch einen Schritt weiter als BASF und ABB: Der Autozulieferer Schaeffler hat seinen 89.000 Mitarbeitern Dienstreisen von und nach China verboten. Ein Schaeffler-Sprecher sagte, das Dienstreiseverbot gelte bis 15. Februar. Schaeffler betreibt in China acht Werke und in der besonders stark betroffenen Millionenstadt Wuhan einen Logistikstandort.

Siemens und Thyssenkrupp in Wuhan vertreten

In der wegen des Coronavirus abgeriegelten Metropole Wuhan sind auch Siemens, die bayerischen Autozulieferer Webasto und Brose sowie Thyssenkrupp vertreten. Das geht aus der Mitgliederliste der deutschen Handelskammern in China hervor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte erst vor fünf Monaten in Wuhan die Erweiterung des Webasto-Werks eröffnet - 500 Mitarbeiter bauen dort Autodächer und Elektro-Ladestationen. Eine Firmensprecherin sagte: „Derzeit produzieren wir weiter wie bisher.“ Das Unternehmen halte sich an die Vorgaben der chinesischen Regierung und die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Siemens hat in Wuhan nach Aussage einer Sprecherin einen kleineren Standort. Die Maßnahmen der Regierung hätten deshalb keine größeren Auswirkungen für den Konzern.

x