Pfalz Bluttat von Kandel: Kirchenpräsident warnt vor Unmenschlichkeit

Christian Schad ist Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz. Foto: DPA
Christian Schad ist Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Die tödliche Messerattacke von Kandel hat am Sonntag auch die Menschen in den Silvestergottesdiensten beschäftigt. Der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, ermahnte die Gläubigen in Ludwigshafen: „Lassen wir uns nicht zur Unmenschlichkeit verführen.“

„Tat eines Einzelnen, nicht einer Gruppe“



Die tödliche Messerattacke auf eine 15-Jährige habe gezeigt, dass sich Gewalt auch ganz in unserer Nähe ereigne. „Die abscheuliche Tat, sie muss bestraft werden“, erklärte Schad laut vorab verbreiteter Pressemitteilung. Der Kirchenpräsident wies aber darauf hin, dass wir „vor der Tat eines einzelnen afghanischen Flüchtlings stehen, nicht vor einer Gruppe von Menschen, die - wie er - Afghanen oder Flüchtlinge sind“.

„Pauschalverdacht führt in die Irre“



Im Anblick solch schrecklicher Ereignisse brächen Sorgen, Fragen und Ängste auf, sagte Schad. „Dort, wo Menschen sich gegenseitig trösten, lassen wir nicht zu, dass Taten wie die in Kandel Hass und Vergeltungswünsche in unsere Herzen säen.“ In dieser Situation ganze Menschengruppen pauschal zu verdächtigen, helfe nicht den Betroffenen und führe in die Irre.

Gedenken auch am Neujahrstag



In Kandel selbst wollen am Montag vier Kirchengemeinden bei ihrem ökumenischen Neujahrsgottesdienst des Opfers gedenken. Eine 15-jährige Deutsche war am Mittwoch in einem Drogeriemarkt in Kandel mit einem Messer erstochen worden. Als dringend tatverdächtig gilt ihr Ex-Freund, ein nach Behördenangaben ebenfalls 15 Jahre alter Flüchtling aus Afghanistan.

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