Kreis Kusel Wandern im Winter: Was unbedingt in den Rucksack gehört

Ein Notfallset sollten Wanderer unabhängig von der Jahreszeit im Gepäck haben.
Ein Notfallset sollten Wanderer unabhängig von der Jahreszeit im Gepäck haben.

Wandern ist beliebt – auch im Winter. Nicht nur weil in der Kälte der Handy-Akku schneller leer wird und auch der Körper mehr Energie verbraucht als im Sommer, gibt es ein paar Dinge, die für eine Tour in dieser Jahreszeit unbedingt in den Rucksack gehören.

Eine viel zu lange Strecke ausgewählt, zu dick angezogen, weder Essen noch Getränke im Gepäck – Jürgen Wachowski kennt die typischen Anfängerfehler beim Wandern. Der 63-jährige Otterberger ist Geschäftsführer der Deutschen Wanderakademie und Fachwart Wandern beim Deutschen Wanderverband. Er bildet bundesweit Wanderführer aus, ist zudem zuständig für die Wanderwege-Infrastruktur im Kreis Kusel. Er weiß, was alles in den Rucksack gehört und worauf bei einer Tour zu achten ist. Gerade in der kalten Jahreszeit ist sorgfältige Vorbereitung erforderlich.

Getränke sind ganz wichtig und gehörten in jeden Rucksack, erklärt der Wanderexperte. „Wenn möglich etwas Warmes wie beispielsweise Tee.“ Auf Glühwein – oder Alkohol im Allgemeinen – sollte jedoch verzichtet werden. Gerade bei kalter Witterung sei die Wirkung nicht zu unterschätzen. Müsliriegel seien ebenso ein Muss, schließlich verbrauche der Körper in der kalten Jahreszeit mehr Energie als im Sommer. Handy, Feuerzeug, Taschenmesser und ein Kompass für jene, die ihn benutzen können, sollten in den Rucksack.

Trillerpfeife funktioniert auch bei Kälte

Außerdem empfiehlt Wachowski, unbedingt eine Trillerpfeife mitzunehmen, um im Notfall auf sich aufmerksam zu machen. „Durch die Kälte wird der Akku vom Handy schnell leer. Die Trillerpfeife funktioniert immer“, erklärt er. Auch Stirnlampe und Warnweste seien mit Blick auf den früheren Einbruch der Dunkelheit ganz wichtig. Außerdem empfehle es sich, immer trockene Ersatzkleidung sowie eine Rettungsdecke im Rucksack zu haben, um sich im Notfall vor Unterkühlung schützen zu können. Eine kleine Rucksackapotheke beziehungsweise ein Notfallset gehöre ohnehin in jedes Wandergepäck, unabhängig von der Jahreszeit.

Warum Vorbereitung wichtig ist

„Ganz wichtig ist eine aktuelle Wanderkarte“, erklärt Wachowski. Und das auch trotz Smartphone. Zum einen sei wieder das kältebedingte, schnellere Entladen des Akkus zu nennen, zum anderen sollte man sich nie zu 100 Prozent auf Wanderapps wie Komoot oder Outdooractive verlassen, rät der Wanderexperte.

Mit einem Beispiel verdeutlicht er, wie wichtig die Vorbereitung bei einer Wanderung ist: Im vergangenen Jahr habe er einem entgegenkommenden Wanderer in der Sächsischen Schweiz seine Karte in die Hand gedrückt, nachdem diesen die Wander-App im Stich gelassen hatte und er Wachowski und dessen Gruppe nach dem Weg fragen musste. Drei Kilometer weiter traf er zwei junge Wanderer, die eine Wirtschaft suchten. Sie hatten weder Getränke noch etwas zu Essen dabei und auch keine Karte. „Auf der Karte konnten wir ihnen zeigen, in welche Richtung sie laufen müssen“, sagt Wachowski. Schwierig nur: Die nächste Wirtschaft sei zwei Stunden zu Fuß entfernt gewesen.

Schneeketten auch in der Pfalz uns sinnvoll

Noch einen Ratschlag hat der Experte in petto, mehr eine Empfehlung als ein Muss: Im Winter biete es sich an, Spikes beziehungsweise Grödel im Gepäck zu haben. Die Schneeketten für die Wanderschuhe geben Halt beim Laufen auf Eis und Schnee, gehörten etwa in den Alpenländern längst zur Standardausrüstung. Oft schon habe Wachowski die Ketten aber auch bei Touren in unserer Region genutzt, etwa als er im vergangenen Winter bei Krottelbach in der Nähe der PWV-Hütte unterwegs war, auf eine Eisfläche traf.

Nach Zwiebelprinzip kleiden

Wichtig ist nicht nur, was der Wanderer im Rucksack hat, sondern auch, was er direkt am Körper trägt. „Viele machen den Fehler, dass sie sich zu dick anziehen, schwitzen und dann anschließend krank werden“, erzählt der 63-Jährige. Er empfiehlt, sich nach dem Zwiebelprinzip zu kleiden. So könne – wenn es beispielsweise bergauf geht – schnell mal eine Lage ausgezogen, diese oben angekommen wieder angelegt werden. Die Kleidung sollte möglichst atmungsaktiv sein, Merinowolle könne er besonders empfehlen, sagt Wachowski.

Selbstverständlich darf auch gutes Schuhwerk nicht fehlen – imprägniert zum Schutz vor Feuchtigkeit und am besten knöchelhoch, um schnelles Umknicken zu vermeiden. „Eine griffige Sohle ist im Winter besonders wichtig“, sagt der Wanderführer. Und: Kopfbedeckung, Handschuhe, Ohrenschutz nicht vergessen. „Das ist der größte Fehler, den man machen kann, wenn man da nichts dabei hat“, erklärt der Experte. „Alles was rausguckt, sollte geschützt werden.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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