Italien Zwei Jahre nach dem Schock: Neue Autobahnbrücke in Genua feierlich eingeweiht

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Schweigeminuten für die Toten und Feierstunde für die neue Brücke: Knapp zwei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke ist in der norditalienischen Stadt Genua der Neubau eingeweiht worden.

Das 1067 Meter lange Bauwerk verbindet auf einer durchschnittlichen Höhe von 45 Metern die östlichen mit den westlichen Stadtteilen Genuas. Der San-Giorgio-Viadukt, wie die Brücke nun heisst, wurde trotz Corona-Pandemie in rekordverdächtiger Zeit gebaut. Die Kosten betragen laut offiziellen Angaben 202 Millionen Euro. Das „Wunder von Genua“, wie es die Bewohner der Hafenstadt nennen, ist zu einem guten Teil das Verdienst von Bürgermeister Marco Bucci, der von der Regierung als Sonderkommissar für den Wiederaufbau eingesetzt wurde.

Beim Einsturz des alten Morandi-Viadukts am 14. August 2018 verloren 43 Menschen ihr Leben; Hunderte Einwohner Genuas, deren Häuser unter der Brücke standen, wurden obdachlos. Schon kurz nach dem Desaster stellte sich heraus, dass an der aus dem Jahr 1967 stammenden Konstruktion Unterhaltsarbeiten vernachlässigt, Kontrollen oberflächlich durchgeführt und unzählige Warnungen in den Wind geschlagen wurden. Gegen 71 Menschen wir deshalb ermittelt.

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