Panorama Wort des Jahres: Jury entscheidet sich für „Heißzeit“

«Wiesbaden.»Der Begriff klingt originell, aber auch äußerst unbehaglich: „Heißzeit“ ist zum Wort des Jahres 2018 gekürt worden.

Der Ausdruck umschreibe nicht nur den extremen Sommer, „der gefühlt von April bis November dauerte“, sondern beziehe sich auch auf den Klimawandel, teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache gestern in Wiesbaden mit. Mit der lautlichen Analogie zu Eiszeit erhalte der Ausdruck „eine epochale Dimension“, die über die bloße Bedeutung „Zeitraum, in dem es heiß ist“ hinausgehe. Vielmehr werde eine sich womöglich ändernde Klimaperiode angedeutet. Auf den zweiten Platz wählte die Sprachjury die Formulierung „Funklochrepublik“. Der Begriff beschreibe, dass vor allem im ländlichen Raum die Mobilfunkabdeckung schlecht sei. Auf Platz drei landete der Begriff „Ankerzentren“. Er bezieht sich auf Einrichtungen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden, bis sie in Kommunen verteilt oder – nach Ablehnung ihres Asylantrags – in ihr Herkunftsland abgeschoben werden. Im vergangenen Jahr wurde „Jamaika-Aus“ zum Wort des Jahres gekürt. Damit wurden die gescheiterten schwarz-gelb-grünen Sondierungsverhandlungen nach der Bundestagswahl bezeichnet.

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