Interviewlotto TV-Moderator Horst Lichter: Stille ist wahnsinnig laut im Kopf

Lieber zu früh als zu spät: Horst Lichter mag keine unpünktlichen Zeitgenossen.
Lieber zu früh als zu spät: Horst Lichter mag keine unpünktlichen Zeitgenossen.

TV-Koch und Moderator Horst Lichter hat sich auf die Suche zu sich selbst begeben. Im Gespräch mit Erhard Stern spricht er darüber, was er dabei gelernt hat.

Wenn Sie ohne Erklärung festgenommen würden: Was würden Ihre Freunde und Ihre Familie denken, was Sie getan haben?
Wahrscheinlich dass ich aus Dusseligkeit, weil ich so viel erzählt habe, aus einem Geschäft rausgegangen bin und einfach vergessen habe zu bezahlen. Das könnte mir passieren.

Waren Sie ein Papa- oder Mama-Kind?
Ah, das ist schwer zu sagen, aber ich glaube eher noch ein Papakind. Mein Vater war sehr, sehr selten da. Dann hängt man denjenigen automatisch höher.

Was macht Sie nervös?
Wenn ich auf Menschen warten muss. Ich hasse nichts mehr als Unpünktlichkeit. Deswegen bin ich gerne etwas früher da als alle anderen.

Was schieben Sie immer vor sich her?
Die Diät (lacht). Und Urlaub, das sind die zwei Dinge, die ich ständig vor mir herschiebe.

Sommer oder Winter?
Also tatsächlich lieber Frühling, wenn ich das so sagen darf. Da blüht alles frisch, es ist nicht zu heiß und es ist auch nicht zu kalt. Aber wenn ich mich zwischen den beiden Optionen entscheiden soll, wäre es der Sommer.

Man kennt Sie als sehr kommunikativen Menschen: Was haben Sie bei Ihrer Reise in die Stille über sich selbst gelernt?
Dass es wahnsinnig laut ist im Kopf, die erste Zeit. Wenn man nicht redet und in keinem Gespräch ist, dann merkt man eher, wie viele nicht fertig gedachte Gedanken einem durch den Kopf gehen und wie viele Gespräche im Kopf herumlaufen, die man nie fertig geführt hat. Die Lautstärke dieser Gedanken ist dann das Schlimmste.

Die Serie

5 plus 1 aus 55 – so könnte man unser Interviewlotto auch nennen. Dabei ziehen wir aus einem Pool von 55 mehr oder weniger geistreichen und lustigen Fragen fünf und stellen außerdem eine individuelle Frage – dieses Mal dem Fernsehkoch, Moderator und Buchautor Horst Lichter (61), den viele wohl vor allem aus der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ kennen. An diesem Dienstag erscheint die Taschenbuchausgabe von Lichters Buch „Ich bin dann mal still – Meine Suche nach der Ruhe in mir“.

Bisher erschienen

Urban Priol: Mit Handtuch und Haarlack

Judith Rakers: Rote Bete waren mein Würgegemüse

Vince Ebert: Ich liebe Excel-Tabellen

Ingmar Stadelmann: Bunte Eier am Weihnachtsbaum

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