Panorama Toronto: Anklage wegen mehrfachen Mordes
Nach der Amokfahrt von Toronto herrscht weiter Unklarheit über das Motiv des mutmaßlichen Täters. Der 25-Jährige wurde gestern bei einem ersten Termin vor einem Haftrichter des zehnfachen Mordes und des versuchten Mordes in 13 weiteren Fällen angeklagt.
Der Mann aus dem Norden Torontos soll am Montag gegen 13.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) einen Lieferwagen vorsätzlich und mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge auf der belebten Yonge Street in Kanadas größter Stadt gesteuert haben. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben; 15 weitere wurden bei der Zickzackfahrt verletzt. Auf Videos der Verhaftung des Verdächtigen schrie dieser: „Tötet mich!“ Vorbestraft ist der Verdächtige, der mutmaßlich allein handelte, nicht. Alles sehe nach einer vorsätzlichen Tat aus, sagte Torontos Polizeichef Mark Saunders. Mehrere Fernsehsender berichteten unter Berufung auf Strafverfolger und Sicherheitskreise, der Angeklagte sei vermutlich geistig verwirrt. In Medienberichten wurde er unter Berufung auf frühere Mitschüler und Kommilitonen als Einzelgänger beschrieben. Kanadas Regierungschef Justin Trudeau erklärte, er sei betrübt über das sinnlose Attentat. Die Verwendung des Begriffs „Attentat“ bedeute aber nicht, dass es eine terroristische Verbindung gebe. Trudeau sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Zugleich rief er seine Landsleute auf, nicht in Angst zu leben.