Dresden Stromausfall für 300.000 Haushalte: Vermutlich verirrter Ballon verantwortlich

Polizeisprecher Thomas Geithner präsentierte am Montag die Reste der Metallfolie eines Ballons, der im Umspannwerk Dresden-Süd e
Polizeisprecher Thomas Geithner präsentierte am Montag die Reste der Metallfolie eines Ballons, der im Umspannwerk Dresden-Süd entdeckt wurde.

Der großflächige Stromausfall in Dresden und im Umland der sächsischen Landeshauptstadt am Montagnachmittag ist von einem aluminiumummantelten Ballon ausgelöst worden, der an einer neuralgischen Stelle eines Umspannwerks im Süden der Stadt einen Kurzschluss auslöste. Die Polizei gehe aktuell davon aus, dass es sich um Fahrlässigkeit oder Zufall handle, sagte ein Sprecher am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Energieversorger Sachsen Energie. Der Ballon sei nicht präpariert gewesen.

Es habe sich um einen handelsüblichen Ballon gehandelt, wie er auf einem Jahrmarkt zu kaufen sei, sagte der Sprecher weiter. Zudem gebe es kein Bekennerschreiben. Das Ermittlungsgefühl und alle Fakten sprächen dafür, dass es sich nicht um eine zielgerichtete Tat gehandelt habe.

Staatsschutz ermittelte

Laut Sachsen Energie fiel nach dem Kurzschluss zunächst der Strom in einem Teil der Stadt und des direkten Umlands aus. Da dadurch der Rest des Netzes überlastet worden sei, hätten sich etwas später auch andere Werke automatisch abgeschaltet. Insgesamt hätten 300.000 Haushalte vorübergehend keinen Strom gehabt.

Die Polizei bildete nach dem Eingang der ersten Notrufe zunächst einen Führungsstab, wie der Sprecher sagte. Wegen der anstehenden Bundestagswahl, des laufenden Prozesses gegen mutmaßliche Linksextremisten und mehrerer Versammlungen in der Stadt habe überlegt werden müssen, ob vom schlimmsten Fall auszugehen sei. Staatsschutz und Kriminaltechnik hätten dann den Ballonrest beim Umspannwerk gefunden.

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