Zeitgeschehen Sohn wiedergefunden - nach 32 Jahren

Um ein Glas Wasser bat der zweijährige Mao Yin, als ihn sein Vater vom Kindergarten in Xi’an nach Haus brachte. Als der Vater den Trunk besorgt hatte und sich umdrehte, war der Junge verschwunden. Jetzt sahen die Eltern ihn wieder: nach 32 Jahren.

Kindesentführungen waren lange in China wegen der Ein-Kind-Politik keine Seltenheit. Vor allem Jungen wurden an kinderlose Familien verkauft. So auch der kleine Mao Yin. Er wuchs unter anderem Namen in einer fernen Provinz auf. Doch seine Mutter fand sich nie mit dem Verlust ihres Sohnes ab. Sie kündigte den Job, verteilte 100.000 Flugblätter, trat im Fernsehen auf. 300 Spuren folgte sie, vergeblich. Weil sie nie aufgab, fand die Polizei den Vermissten mit einer Gesichtserkennungs-Software. Anhand eines Kinderfotos ließ sie den Jungen künstlich altern und fand in einer Datenbank den Gesuchten. Eine DNA-Probe brachte Gewissheit.

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