Kriminalität Säureanschlag auf Energie-Manager: Verdächtiger festgenommen

Bernhard Günther, damaliger Finanzvorstand von Innogy, auf der Hauptversammlung von Thyssenkrupp.
Bernhard Günther, damaliger Finanzvorstand von Innogy, auf der Hauptversammlung von Thyssenkrupp.

Mehr als dreieinhalb Jahre ist es her, dass vermummte Unbekannte in Haan bei Düsseldorf den Manager Bernhard Günther abpassten, um ihm Säure über den Kopf zu schütten. Nun haben die Ermittler offenbar einen Durchbruch erzielt.

Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Säure-Anschlag auf Energiemanager Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf haben die Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag mit. Eine am Tatort sichergestellt DNA-Spur belaste den 41-Jährigen, der in der belgischen Provinz Limburg festgenommen wurde. Er stehe unter dringendem Tatverdacht.

Gegen ihn sei ein europäischer Haftbefehl erlassen worden. Eine kurzfristige Auslieferung sei beabsichtigt. Zwei Unbekannte hatten Günther am 4. März 2018 nach dem Joggen in der Nähe seines Wohnhauses überfallen und mit hochkonzentrierter Säure übergossen.

100.000 Euro Belohnung

Im Oktober 2019 war es im Zusammenhang mit der Tat zu einer Verhaftung eines Mannes in Köln gekommen. Der inzwischen 34-Jährige musste wieder freigelassen werden. Danach hätten sich Hinweise auf den zweiten Verdächtigen aus Belgien verdichtet. Insgesamt werde gegen vier Verdächtige ermittelt.

Günther erlitt schwere Verletzungen. Er war zur Tatzeit Finanzchef der später von Eon übernommenen RWE-Tochter Innogy. Inzwischen hat er das Unternehmen verlassen. Innogy hatte eine Belohnung von 100.000 Euro ausgesetzt. In einem Interview hatte sich Günther überzeugt gezeigt, dass das Motiv hinter der Tat im „beruflichen Umfeld“ liege.

Wenige Tage nach dem Überfall auf Günther war bekannt geworden, dass die RWE-Tochter Innogy zerschlagen und Teile vom Konkurrenten Eon übernommen werden sollten.

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