Panorama Projekt Nachhaltigkeit: Supermarkt und Uni zeigen, wie viel unser Essen wirklich kostet

Ergo: Lebensmittel müssten teurer werden, wenn die Folgekosten des Konsums berücksichtigt würden.
Ergo: Lebensmittel müssten teurer werden, wenn die Folgekosten des Konsums berücksichtigt würden.

Die Uni Augsburg hat gemeinsam mit Penny „wahre“ Verkaufspreise für Lebensmittel berechnet. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Fast 200 Prozent teurer wäre nach den Berechnungen das Fleisch aus konventioneller Herstellung.

Im Kooperationsprojekt wollen die Akteure darauf aufmerksam machen, dass die Preise für heutiges Essen schlichtweg nicht die realen Kosten abbilden.

Doktor Tobias Gaugler vom Institut für Materials Resource Management der Universität Augsburg hat sich gemeinsam mit seinem Team dafür exemplarisch jeweils acht konventionell und ökologisch erzeugte Eigenmarken-Produkte aus dem Sortiment angeschaut – darunter Äpfel, Bananen, Kartoffeln, Tomaten, Mozzarella, Gouda, Milch und gemischtes Hackfleisch, berichtet die Augsburger Allgemeine.

Die Ergebnisse sind eindeutig

Die Wissenschaftler errechneten die Verkaufspreise der acht Lebensmittel so, dass dabei auch die Auswirkungen von Stickstoff, Treibhausgasemissionen, Energiebedarf und Landnutzungsänderungen miteinkalkuliert werden.

Apfel: Bei der konventionellen Herstellung müssten acht, bei der Bio-Variante vier Prozent Preisaufschlag hinzukommen.

Banane: Hier müssten es eigentlich 19 Prozent (Bio: Neun Prozent) Aufschlag sein.

Kartoffeln: Das Gemüse schneidet mit zwölf und sechs Prozent bei der Bio-Verarbeitung eher gut ab.

Tomate: Für sie müssten Märkte ebenfalls zwölf Prozent (Bio: Fünf Prozent) mehr verlangen.

Mozzarella:

Der Käse sollte bei der konventionellen Herstellung eigentlich über 50 Prozent teurer sein. Auch die Bio-Variante liegt 30 Prozent unter dem „wahren“ Preis.

Gouda: Auch hier liegt der aktuelle Marktpreis weit unten:

88 Prozent teurer sollte der Käse im Angesicht der Nachhaltigkeit sein (Bio: 33 Prozent).

Milch: Auf ein Ergebnis von über 100 Prozent Preisaufschlag – um genau zu sein, 122 Prozent, kommen die Wissenschaftler bei Milch (Bio: 69 Prozent).

Gemischtes Fleisch: Unter Einrechnung der oben genannten Nachhaltigkeitsfaktoren müsste unser konventionell hergestelltes Fleisch im Supermarkt 173 Prozent teurer werden. Selbst bei Bio-Verarbeitung wären es 126 Prozent.

Im Ergebnis wird also deutlich, so schreibt die Augsburger Allgemeine: Lebensmittel müssten teurer werden, wenn die Folgekosten des Konsums berücksichtigt würden.

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