Spanien Popstar Shakira: Von der Bühne auf die Anklagebank
An diesem Montag wird es ernst für Shakira. Der Pop-Superstar aus Kolumbien muss dann im Landgericht Barcelonas auf der Anklagebank Platz nehmen und sich wegen des Vorwurfs des Steuerbetrugs in Spanien verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung von 14,5 Millionen Euro zwischen 2012 und 2014 acht Jahre Haft für die frühere Lebensgefährtin von Ex-Fußballprofi Gerard Piqué. Zudem soll sie 23,5 Millionen Euro Strafe zahlen.
Die 46-Jährige sieht dem Gerichtsverfahren gelassen entgegen. Die mit Hunderten Musikpreisen ausgezeichnete Künstlerin beteuert ihre Unschuld und hat bisher eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft abgelehnt. Offenbar will sie erst einmal den Verlauf des Verfahrens abwarten. Ihre Anwälte haben noch bis zur Urteilsverkündung Zeit für einen Deal.
Umzug nach Miami
An Geld mangelt es der Königin des Latin Pops jedenfalls nicht. Eine Geldstrafe könnte sie locker bezahlen. Seit ihrer Trennung von Barça-Star Piqué, der sie und ihre beiden gemeinsamen Kinder wegen einer sehr viel jüngeren Frau sitzen ließ, sind auf Shakiras Konto Rekordsummen eingegangen. Vor allem, weil sie es schaffte, die Enttäuschung mit ihrer großen Liebe musikalisch zu Welterfolgen zu verarbeiten. In ihren Songs „Te Felicito“ (Ich gratuliere dir), „Monotonía“ (Eintönigkeit) und „Music Session #53“ schießt sie scharf gegen ihren Ex, mit dem sie mehr als zehn Jahre liiert war. Songs, die als „Trilogie der Rache“ in die Musikgeschichte eingingen.
Nach der Trennung im Sommer 2022 von dem heute 36 Jahre alten Piqué zog Shakira von Barcelona nach Miami im US-Staat Florida. Ihre Anwälte setzten durch, dass sie auch das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder Sasha und Milan erhielt.
Neue Ermittlungen
Unterdessen braut sich in Spanien neues Unheil zusammen. Die für Wirtschaftsdelikte zuständige Staatsanwaltschaft in Barcelona ermittelt mittlerweile auch wegen des Verdachts der Hinterziehung von 6,7 Millionen Euro Steuern im Jahr 2018. Ein Untersuchungsgericht muss nun entscheiden, ob die Musikerin, die mit Hits wie „Waka Waka“ und „Hips Don’t Lie“ berühmt wurde, auch in diesem Steuerfall auf die Anklagebank muss.
Doch auch dadurch lässt sich Shakira nicht aus der Ruhe bringen. Sie habe gelernt, Tiefschläge zu verdauen, sagt sie. Die Musik helfe ihr dabei, ihre Emotionen und Gefühle zu verarbeiten und immer wieder nach vorne zu schauen. 2024 werde sie sogar wieder auf Welttournee geben. Das spricht dafür, dass Shakira nicht damit rechnet, tatsächlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt zu werden. Auch diesen Optimismus hat sie bereits musikalisch verewigt: In einer ihrer Liedzeilen heißt es: „Eines Tages, nach dem Unwetter, wenn du es nicht erwartest, kommt wieder die Sonne durch.“