Kriminalität Polizisten entwaffnet: 31-Jähriger wegen Geiselnahme angeklagt

Die Tat und die anschließende Suche war in ganz Deutschland auf großes Interesse gestoßen.
Die Tat und die anschließende Suche war in ganz Deutschland auf großes Interesse gestoßen.

Die Wälder um den Schwarzwaldort Oppenau standen im Blickpunkt des Medieninteresses. Mit einem Großaufgebot gelang es der Polizei nach mehreren Tagen, einen Mann zu finden, der vier Polizisten entwaffnete. Jetzt wurde der 31-Jährige angeklagt.

Nach seiner tagelangen Flucht mit vier Polizeipistolen im Schwarzwald muss sich ein 31 Jahre alter Mann wegen Geiselnahme verantworten. Die Staatsanwaltschaft Offenburg erhob Anklage gegen den Mann, der im Juli in Oppenau vier Polizisten entwaffnet und bei seiner Festnahme einen Beamten verletzt hatte.

Die Anklage lautet unter anderem auf Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung, wie die Anklagebehörde am Montag mitteilte. Den Vorwurf der besonders schweren räuberischen Erpressung hält die Anklagebehörde nicht aufrecht. Es sei nicht auszuschließen, dass der Mann sich erst entschlossen hatte, die Waffen mitzunehmen, nachdem die Bedrohungslage beendet war und die Polizisten sich bereits entfernt hatten.

Illegal genutzte Gartenhütte

Der 31-Jährige ohne festen Wohnsitz hatte am 12. Juli bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Gartenhütte vier Polizisten mit einer Waffe bedroht und gezwungen, die Dienstpistolen abzulegen. Anschließend flüchtete er mit den Waffen. Ein Großaufgebot der Polizei suchte tagelang nach ihm. Am 17. Juli wurde er im Wald festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er nach der ersten Befragung durch die Polizei keine weiteren Angaben gemacht.

Das Ergebnis eines psychiatrischen Gutachtens zur Frage der Schuldfähigkeit liegt den Angaben zufolge noch nicht vor. Konkrete Anhaltspunkte für eine Aufhebung oder Verminderung der Schuldfähigkeit hätten sich bisher nicht ergeben. Nach dem Ergebnis eines Bluttests stand der Angeklagte nicht unter dem Einfluss von Drogen.

Prozessbeginn im Januar?

Die Tat und die anschließende Suche war in ganz Deutschland auf großes Interesse gestoßen. Die Polizei durchkämmte mit mehreren Hundertschaften das steile Gelände im Ortenaukreis und setze dabei auch Hunde und Hubschrauber mit Wärmebildkameras ein. Der 31-Jährige war in dem Ort als eine Art Waldläufer bekannt, der über Ortskenntnisse und Fähigkeiten zum Überleben in der Wildnis verfügt.

Bei seiner Festnahme hatte der Angeklagte einen Polizisten mit einem Beil am Fuß verletzt. Der Beamte ist bis auf Weiteres dienstunfähig. Neben Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit tätlichem Angriff auf einen Vollstreckungsbeamten wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann auch verschiedene Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Wann die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Offenburg beginnt, stehe noch nicht fest, es sei aber bis Mitte Januar 2021 damit zu rechnen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

»Alles Böse«: In der neuen Folge des RHEINPFALZ-Podcasts geht es um Kunstwerke aus Hitlers Reichskanzlei, die Ermittler 2015 in

Kennen Sie schon unseren Crime-Podcast?

Welche Verbrechen werden in der Pfalz begangen? Welche Straftäter sind noch auf der Flucht? Über konkrete Kriminalfälle von heute und aus der Vergangenheit berichten Christoph Hämmelmann und Uwe Renners im True-Crime-Podcast "Alles Böse".

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x