Dänemark Nach 66 Jahren: Königin Margrethe II. gibt das Rauchen auf
Sie stand zu ihrer Sucht und rauchte häufig öffentlich. Noch vor einigen Monaten war sie sich sicher, dass sie niemals mit dem Rauchen aufhören werde – und gestand, es auch nie versucht zu haben. „Ich bin so alt, dass es keine Rolle mehr spielt“, sagte sie im Februar in einem Interview. Jetzt hat Margrethe II. von Dänemark die Zigaretten aber doch zur Seite gelegt. Die „Vulkankönigin“, wie ihre Untertanen sie nennen, hat mit dem Rauchen aufgehört – nach 66 Jahren.
„Mein Vater und meine Mutter hatten während meiner Kindheit geraucht. Eines Tages fragten sie mich, ob ich eine Zigarette wollte. Und genau genommen habe ich seither geraucht“, schrieb Königin Margrethe in ihrer Autobiografie. 17 Jahre alt war sie damals. Und bis vor Kurzem gab es keinerlei Anzeichen, dass sie die Silberkiste, in der sie ihre filterlosen, angeblich sehr starken griechischen Zigaretten aufbewahrte, für immer schließen würde.
„Es ist wahr, dass die Königin nicht mehr raucht“, erklärte nun aber eine Palastsprecherin. Zum Umdenken gebracht hat Margrethe offenbar eine Operation. Ende Februar, wenige Tage nach dem Interview, in dem sie schwor, niemals vom Nikotin zu lassen, musste die Königin am Rücken operieren werden. Wegen ihrer Sucht wäre das beinahe nicht möglich gewesen. Das legt zumindest eine Aussage des ehemaligen Chefarztes und Rückenspezialisten Tom Bendix vom Rigshospitalet in Kopenhagen nahe, dem Krankenhaus, in dem die Monarchin behandelt wurde. „Es gibt in Dänemark einfach Orte, an denen Raucher nicht operiert werden, weil sie schlechter abschneiden als Nichtraucher“, sagte der Mediziner. Für die Königin war das wohl ein Warnschuss; man wird schließlich nicht jünger.