Spielzeug Lego: Produkte nicht mehr explizit „für Mädchen“ oder „für Jungs“

5fa4f0003e1c831d

Der dänische Spielzeughersteller Lego will bei der Vermarktung seiner Produkte künftig auf einen expliziten Geschlechterbezug verzichten. Auf der Webseite von Lego können Kunden nicht mehr nach Artikeln „für Mädchen“ oder „für Jungs“ suchen, sondern nur noch nach Interessen oder Altersstufen. Damit will das Unternehmen nach eigener Darstellung erreichen, dass Kinder unbefangener spielen und sich auch in ungewohnteren Themenbereichen erproben können. Lego solle „inklusiver“ werden, sagt Produktmanagerin Julia Goldin und verweist auf eine Studie, bei der weltweit knapp 7000 Kinder im alter von sechs bis 14 Jahren sowie ihre Eltern befragt wurden.

Demnach fühlten sich Mädchen, vor allem aber Jungs, durch die Wahrnehmung von Spielzeug als geschlechtsspezifisch in bestimmte Klischees gedrängt und fürchteten sich davor, zum Gespött zu werden, sollten sie mit anderen Produkten spielen als mit jenen, die vornehmlich für ihr Geschlecht gedacht sind. Auch die Eltern sorgten sich, dass gerade Jungs gehänselt würden, sollten sie zu „Mädchenspielzeug“ greifen. Es gebe immer noch alte Stereotype, für was sich Mädchen oder Jungs interessieren sollten, sagt Goldin: „Aber alle Kinder sollten die Möglichkeit haben, ihr wahres Kreativpotenzial auszuschöpfen.“

Dass Lego seine Produkte nun nicht mehr nach Geschlechtern sortiert, bedeutet freilich nicht, dass geschlechterspezifische Themenwelten der Vergangenheit angehören. So richten sich nach wie vor die Reihen „Lego Friends“ und „Die Eiskönigin“ vornehmlich an Mädchen.

x