Meinung Harrys Attacken auf das Königshaus: Der Hofnarr rebelliert

Harry und Meghan Anfang September nach dem Tod von Königin Elizabeth II. vor Schloss Windsor.
Harry und Meghan Anfang September nach dem Tod von Königin Elizabeth II. vor Schloss Windsor.

Prinz Harrys Verbitterung ist verständlich. Seine ständigen Attacken auf die Monarchie werden diese aber nicht erschüttern.

Von seiner Mutter ist der Satz überliefert, erst wenn Harry erwachsen sei, werde er feststellen, was für ein Glück er gehabt habe, nicht der ältere Bruder zu sein. Was für eine Fehleinschätzung. Das Gegenteil ist der Fall. Der zweitgeborene Sohn der tödlich verunglückten Prinzessin Diana und des heutigen Königs Charles III. leidet sichtbar unter der Rolle, die ihm die Institution Monarchie von Anfang an zugewiesen hat.

Schließlich ist es ein Mythos, dass die Ersatzleute des britischen Königshauses größere Freiheiten genießen würden als die Thronfolger. Prinzessin Margaret wurde von ihrer großen Schwester, Königin Elizabeth II., verboten, ihre große Liebe zu heiraten. Und die traurige Figur, die Prinz Andrew abgibt, erklärt sich auch zum größten Teil dadurch, dass er zeitlebens in Charles’ Schatten stand.

Meghan verändert alles

Auch Harry musste sozusagen als Hofnarr die Untertanen amüsieren oder den Blitzableiter für seinen älteren Bruder geben. Das freilich änderte sich fundamental als Meghan die Bühne betrat. Die US-Schauspielerin wollte sich nicht der Hierarchie unterordnen. Dass Harry seine Familie schützt, sollte ihm niemand vorwerfen.

Da Harry und Meghan aber so großen Wert auf ihre Privatsphäre legen, muss schon die Frage erlaubt sein, warum sie nicht danach handeln. Anstatt im amerikanischen Exil ihr kleines Glück zu genießen, suchen sie immer wieder die Öffentlichkeit und feuern sie aus allen Rohren Richtung London. So werden sie die königliche Familie weiter zerrütten, die Institution aber nicht erschüttern. Die britische Monarchie hat Schlimmeres überstanden.

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